Superreiche US-Bürger zahlen weniger Steuern
Durchschnittliche Amerikaner werden laut University of California Berkeley höher belastet
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Superreicher Amerikaner: wird bei Steuern geschont (Foto: Danish Hussain, pixabay.com) |
Berkeley (pte004/10.09.2025/06:15)
Die effektiven Gesamtsteuersätze für die 400 reichsten Amerikaner sind in den vergangenen Jahren stark gesunken, wie eine Untersuchung von Wirtschaftswissenschaftlern der University of California Berkeley zeigt. Danach sank der effektive Steuersatz für die oberste Schicht der Wirtschaftselite, die 0,0002 Prozent der US-Bevölkerung, ausmacht, von 30 Prozent in den Jahren 2010 bis 2017 auf 23,8 Prozent in den Jahren 2018 bis 2020.
Die Reichen zahlten insgesamt weniger Steuern, weil sie einen größeren Teil ihrer Einkünfte aus Unternehmen vor Steuern schützen konnten und auf die Einkünfte, die sie tatsächlich angaben, niedrigere Steuersätze galten. "Bei einer umfassenden Betrachtung von Steuern und Einkommen scheinen sehr vermögende Privatpersonen weniger stark besteuert zu werden als der durchschnittliche Amerikaner", schlussfolgern die Autoren.
Megareiche zahlen nur 22 Prozent
Der effektive Gesamtsteuersatz für die 100 reichsten Personen im Zeitraum 2018 bis 2020 betrug 22 Prozent, für die nächsten 300 jedoch 26,6 Prozent. Der effektive Steuersatz lag für Spitzenverdiener, die ihr Einkommen aus Löhnen und Gehältern erzielten, bei 45 Prozent. Sie wurden also rund doppelt so stark besteuert wie die Vermögenden. Auch der Durchschnittsteuersatz für alle Amerikaner lag 2018 bis 2020, also den letzten drei Jahren der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump, bei 30,2 Prozent und damit höher als der der Reichsten.
Laut den Forschern sind die von den 400 reichsten Unternehmen gezahlten Körperschaftssteuern zwischen 2014 und 2017 sowie zwischen 2018 und 2020 um ein Drittel gesunken. Im Jahr 2018 war der Körperschaftssteuersatz in den USA per Gesetz von 35 auf 21 Prozent gesenkt worden. Als Folge dieser veränderten Landschaft, so die Autoren, besitzen die 400 reichsten Unternehmen so viel Vermögen, das einem Fünftel des BIP der USA entspricht.
Reichtum der Reichsten wird mehr
Die Autoren zitieren Daten aus dem "Forbes"-Magazin, das 1982 seine erste Liste der 400 reichsten Amerikaner zusammenstellte. Damals besaßen die 400 reichsten Menschen 0,9 Prozent des Vermögens aller US-Haushalte, heute sind es 4,1 Prozent. Nach einer anderen Quelle machte das Vermögen der 400 reichsten Menschen 1982 zwei Prozent des gesamten US-BIP aus, heute sind es 20 Prozent. Der größte Teil dieses Anstiegs ist laut der Studie auf das wachsende Vermögen der 100 reichsten Amerikaner zurückzuführen.
Die Autoren konnten die von den 400 reichsten Amerikanern gezahlten Steuern anhand öffentlich zugänglicher Steuerstatistiken berechnen, darunter Steuer- und Finanzunterlagen von Privatpersonen und deren Unternehmen sowie sogar ausländische Unternehmenssteuern. Dadurch ergibt sich ein umfassenderes Bild, als es allein anhand der Einkommensteuererklärungen von Privatpersonen möglich wäre.
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