pte20250910003 in Leben

Nikotinbeutel lösen Zigaretten zunehmend ab

Tabakfreie Produkte laut Studie von Rutgers Health stark im Kommen, aber nicht ungefährlich


Nikotinbeutel: Sie können laut Experten Entzugserscheinungen lindern (Foto: vivid.at)
Nikotinbeutel: Sie können laut Experten Entzugserscheinungen lindern (Foto: vivid.at)

Newark/Graz (pte003/10.09.2025/06:10)

Nikotinbeutel ohne Tabak, die dennoch die Sucht befriedigen, werden zunehmend von Menschen genutzt, die sich das Rauchen abgewöhnt haben, aber Angst vor Entzugserscheinungen haben. Das haben Forscher von Rutgers Health herausgefunden. Damit eliminieren sie die Gefahr, die von den unzähligen Inhaltsstoffen des Tabakrauchs ausgeht.

Beutel sind Wachstumsmarkt

Die Beutel dürfen in den USA jedoch nicht als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung vermarktet werden wie nikotinhaltige Pflaster, Kaugummis und Lutschtabletten, die für therapeutische Zwecke zugelassen sind. Trotzdem gehören die Beutel zu den wenigen Segmenten in diesem Bereich, die in den USA ein Umsatzplus erzielen. Angesichts rückläufiger Zigarettenverkäufe bietet die Tabakindustrie in den USA zunehmend tabakfreie Nikotinbeutel wie "Velo" und "Zyn" an.

Cristine D. Delnevo, Direktorin des Rutgers-Instituts für Nikotin- und Tabakstudien, hat untersucht, wie weit Nikotinbeutel unter Erwachsenen in den USA verbreitet sind. So bleibt der Anteil der Erwachsenen, die das Produkt verwenden, insgesamt gering. Erwachsene, die noch nie Tabakprodukte konsumiert hatten, halten sich auch von den Beuteln fern. Bei Jugendlichen ist der Anstieg enorm, wenn auch auf einem niedrigen Niveau. 2022 konsumierten 1,1 Prozent aller Mittel- und Oberschüler Nikotinbeutel, 2024 waren es schon 1,8 Prozent.

Viele haben vorher geraucht

Die meisten Nutzer sind Erwachsene, die bis zum Umschwenken geraucht haben, heißt es. "Das deutet darauf hin, dass Erwachsene Nikotinbeutel möglicherweise zur Schadensminderung verwenden, da die Verwendung bei denjenigen am höchsten ist, die kürzlich ein anderes Tabakprodukt oder E-Zigaretten aufgegeben haben", sagt Delnevo. Ob sie damit ihrer Gesundheit nachhaltig nutzen, ist allerdings umstritten.

Forscher untersuchen derzeit die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von Nikotinbeuteln, die den Wirkstoff über die Mundschleimhaut ins Blut abgeben. Nikotin selbst verursacht zwar keinen Krebs, ist jedoch stark suchterzeugend und kann sich unter anderem durch einen Anstieg des Blutdrucks auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirken. Die Grazer Fachstelle für Suchtprävention V!VID warnt indes vor den Beuteln. Insbesondere kritisiert sie, dass der Nikotingehalt nicht klar genug angegeben wird. Häufig sei er sehr hoch.

(Ende)
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