Vorgeschädigte Kinder sind eher spielsüchtig
University of California Santa Barbara identifiziert Depression und soziale Isolation als Faktoren
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Junge mit Smartphone: Spielsucht befällt meist vorgeschädigte Kinder (Foto: pixabay.com) |
Santa Barbara (pte001/09.09.2025/06:00)
Bereits depressive oder unter sozialen Problemen leidende Kinder sind anfälliger für Spielsucht. Das zeigt eine Untersuchung von Kylie Falcione und René Weber von der University of California Santa Barbara. "Wir wissen schon seit einiger Zeit, dass es Spielstörungen gibt, und wir wissen auch, dass nicht jeder Spieler diese Störung entwickelt", sagt die Doktorandin Falcione.
4.289 Kinder getestet
Die Forscher haben 4289 Kinder in den USA im Alter von elf bis 14 Jahren getestet, die Videospiele spielten. Dabei berücksichtigten sie unter anderem die psychopathologische Vorgeschichte, einschließlich Depressionen, Angstzuständen und früheren Spielstörungen sowie Faktoren wie Impulsivität, Mobbing und negative Ereignisse wie einen Todesfall in der Familie oder andere traumatische Lebensereignisse.
Falcione: "Die Ergebnisse waren eindeutig und konsistent. Kinder, die bereits depressive Symptome und soziale Probleme hatten, gerieten eher in einen Teufelskreis problematischen Spielverhaltens. Das zugrunde liegende Problem bestand bereits vorher. Die Spielsucht ist in gewisser Weise ein Symptom oder eine Manifestation dieser bereits bestehenden Psychopathologien. Für diese Kinder wurde das Spielen zu einem ungesunden Bewältigungsmechanismus."
Verbieten reicht nicht
"Viele Eltern glauben, dass das Problem einfach dadurch gelöst werden kann, dass sie ihren Kindern die Videospiele wegnehmen. Aber ohne sich mit den eigentlichen Ursachen auseinanderzusetzen, werden Eltern nicht nur mit den Entzugserscheinungen ihrer Kinder zu kämpfen haben, sie könnten sich auch ein anderes Ventil suchen", warnt Falcione. Diese Kinder würden professionelle Hilfe brauchen.
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