Viele Menschen sehen in Chatbots Menschen
Laut Annenberg School for Communication existieren immer mehr emotionale Beziehungen
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Arelí Rocha erforscht das Menschliche in Chatbots (Foto: asc.upenn.edu) |
Philadelphia (pte004/02.09.2025/06:15)
Immer mehr Menschen können Chatbots von Menschen wegen menschlicher Züge kaum noch unterscheiden. Zu dem Schluss kommt Arelí Rocha, Doktorandin von der Annenberg School for Communication.
Chatbots passen sich an
Mit dazu beigetragen hat Replika - ein Abonnementdienst, mit dem Nutzer ihren eigenen KI-Begleiter erstellen und mit ihm chatten können. Sie können das Aussehen und die Stimme eines Chatbots individuell anpassen, und mit der Zeit bildet der virtuelle Begleiter "Erinnerungen" aus den Chats mit dem Nutzer.
Die Bots neigen dazu, den Schreibstil und die Satzstruktur des Nutzers zu übernehmen, sagt Rocha, indem sie Slang, Humor und sogar Tippfehler verwenden, wodurch sie "realer" oder menschlicher wirken.
"Erotisches Rollenspiel" weg
Rocha interessiert sich dafür, wie diese anthropomorphen Charaktere diejenigen beeinflussen, die mit ihnen interagieren. Mehrere Jahre lang hat sie Diskussionen in Replika durchforstet, um Trends darin zu erkennen, wie Replika-Nutzer mit ihren KI-Begleitern sprechen und über sie reden.
Ein Thema war emotional besonders aufgeladen: der Umgang mit Updates, die vom Replika-Entwicklern vorgenommen wurden. Darunter sticht eines hervor: Die Entfernung der Funktion "Erotisches Rollenspiel".
Beziehungen schwer zu managen
"Plötzlich konnten Replika-Nutzer, die durch Gespräche mit ihren KI-Partnern eine intime Beziehung aufgebaut hatten, diese Beziehung nicht mehr pflegen. Je nach Auslösewort wurden ihnen Skripte mit unternehmensähnlichem Tonfall, manchmal sogar mit juristischem Unterton, vorgesetzt", sagt Rocha.
Das Ergebnis ist eine aggressive Veränderung in der Stimme des Chatbots, die die Menschen ablehnen und beklagen, weil sie sich wie eine Persönlichkeitsveränderung und ein Verlust anfühlt.
Der Forscherin nach beginnt die Wissenschaft gerade erst damit, die Beziehungen zwischen Menschen und KI-Chatbots zu verstehen. Diese Beziehungen, einschließlich romantischer, würden angesichts der zunehmenden KI-Präsenz im Alltagsleben zwangsläufig häufiger vorkommen.
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