pte20250828002 in Forschung

Emoji-Einsatz kann nutzen und auch schaden

Manfred Janik von der Universität von Namibia rät bei Auswahl über die Wirkung nachzudenken


Emojis: Diese sollten stets mit Bedacht genutzt werden (Bild: unam.edu.na)
Emojis: Diese sollten stets mit Bedacht genutzt werden (Bild: unam.edu.na)

Windhoek (pte002/28.08.2025/06:05)

Wie eine hochgezogene Augenbraue oder ein schiefes Lächeln können Emojis E-Mails und andere digitale Kommunikationsmöglichkeiten einen Tonfall verleihen, den diese sonst nicht haben. Diesen Vergleich mit der Kommunikation zwischen zwei Menschen von Angesicht zu Angesicht zieht Manfred Janik von der Universität von Namibia. "So, wie man im persönlichen Gespräch auf seine Mimik achten müsse, sollte man das auch bei der Nutzung von Emojis tun", lautet sein Rat.

Kritik wird verdaulicher

In beruflichen Situationen, in denen Menschen darauf trainiert sind, zwischen den Zeilen zu lesen, "wird ein Emoji zum Tonfall", sagt Janik. Das helfe, Kritik verdaulicher zu machen oder Empathie zu signalisieren, könne aber auch zu einem Rorschach-Test werden, also Einblick in die Psyche des Absenders gewähren.

Allerdings könne "ein gut platziertes Emoji einen Dozenten zugänglicher machen", meint Janik. Umgekehrt könne ein Student seine Prüfungschancen reduzieren, wenn er das falsche Emoji auswählt. "Was einen jüngeren Kollegen erfreut, kann einen älteren Kollegen irritieren", warnt der Psychologe. Andererseits könne ein Emoji ein Gefühl ausdrücken, das vor allem Männer nicht so leicht in Worte fassen würden.

Hierarchie entscheidend

"Im Zweifelsfall sollten Sie Ihr Anliegen klar benennen. Emojis sollten die Sprache ergänzen, nicht ersetzen", erklärt Janik. Bei der Auswahl von Emojis und der Überlegung, überhaupt eines zu nutzen, sollte man die Hierarchie berücksichtigen. Das, was zum Kollegen passe, sei längst nicht immer geeignet für die Kommunikation mit dem Vorgesetzten. Und es sei abzuwägen, ob der Adressat zu beruhigen sei, ihm Wertschätzung signalisiert werden müsse oder eine Situation aufzulockern sei.

(Ende)
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