Seltene Erden: Algen als Bergleute der Zukunft
PNNL-Wissenschaftler entwickeln neue Verfahren zum Herauslösen eingelagerter Mineralien
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Scott Edmundson: PNNL-Botaniker mit gezüchteten Algen (Foto: Andrea Starr, pnnl.gov) |
Richmond (pte004/27.08.2025/06:15)
Auf der Suche nach seltenen Erden haben Forscher des Pacific Northwest National Laboratory (PNNL) mehrere Algenarten in Meerwasser aus der Sequim Bay gezüchtet und verschiedene Methoden zur Gewinnung von Mineralien aus deren blattähnlichem Gewebe untersuch.
Ozeane bilden Quellen
"Der Ozean ist die größte Quelle für viele wichtige Mineralien, die wir für Hightech-Anwendungen benötigen. Wenn wir in der Lage sind, Meerwasser auf verantwortungsvolle Weise zu nutzen, könnte dies eine heimische Quelle für wichtige Rohstoffe erschließen", sagt PNNL-Biomining-Experte Michael Huesemann.
Regenwasser wäscht aus Felsen Spuren von Mineralien und Metallen aus. Letztlich landen sie im Ozean. Die einzige Möglichkeit, an diese Mineralien zu gelangen, besteht darin, sie mit neuen Methoden zu konzentrieren. "Algen sind fantastische Mineraliensammler", ergänzt Botaniker Scott Edmundson. Gelegentlich übersteige die Konzentration dieser Mineralien in den Algen die des Meerwassers um mehr als das Millionenfache.
Seegras für seltene Erden
Huesemann und seine Kollegen haben verschiedene Algenarten untersucht, um herauszufinden, welche Mineralien sie besonders gut konzentrieren. Eine ledrige braune Algenart namens Fucus vesiculosus (Blasentang) baut demnach besonders gut Nickel in ihr Gewebe ein. Grüne, blättrige Algen der Gattung Ulva (Seegras) sind Spezialisten für das Sammeln von Seltenerdmetallen. Jetzt arbeiten die Forscher an Methoden, die eingeschlossenen Wertstoffe kostengünstig herauszulösen.
"Die Algenvielfalt ist so groß, dass man den Organismus, den man für das jeweils gesuchte Mineral benötigt, auswählen und züchten kann. Das kritische Mineral von heute ist möglicherweise nicht das kritische Mineral von morgen. Biomining lässt sich flexibel nutzen", meint Edmundson. Damit es allerdings wirtschaftlich wird, ist noch viel Forschung nötig, oder eine schwere geopolitische Krise.
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