Sexuelle Belästigung: Arbeitgeber einflussreich
Null-Toleranz-Politik reduziert Wahrscheinlichkeit in Belegschaft - Frauen deutlich empathischer
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Sexuelle Belästigung: Arbeitgeber spielen eine wichtige Rolle (Bild: pixabay.com, Mohamed_hassan) |
Urbana-Champaign (pte003/25.08.2025/06:10)
Mitarbeiter in Unternehmen und Behörden, die eine Null-Toleranz-Politik bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz praktizieren, zeigen große Empathie, wenn sie einen solchen Vorfall beobachten. Lässt der Arbeitgeber die Zügel in dieser Hinsicht hingegen schleifen, tun das auch die Mitarbeiter, wie eine neue Studie von Experten der University of Illinois Urbana-Champaign zeigt.
Männer und Frauen unterschiedlich
Generell reagieren Männer und Frauen unterschiedlich, wenn sie Zeugen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz werden. Frauen zeigen mehr Empathie für die Opfer als Männer, und diese größere Empathie führt dazu, dass sie in solchen Fällen häufiger eingreifen. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen Opfer ignorieren oder sogar dazu bringen wollen, über den Vorfall zu schweigen, kommt den Experten nach seltener vor als bei Männern. Diese geschlechtsspezifische Diskrepanz gebe es in Organisationen mit einer starken Intoleranz gegenüber sexueller Belästigung nicht.
"Organisationen spielen eine große Rolle dabei, ob sexuelle Belästigung toleriert wird, und das beeinflusst, wie sich Menschen bei der Arbeit verhalten", sagt Doktorandin Sohee Kim. Die Forscher haben einen multimethodischen Ansatz verwendet, indem sie sowohl tatsächliche Erfahrungen als auch hypothetische Szenarien sexueller Belästigung am Arbeitsplatz einbezogen und die Befragten baten, ihre Empathie gegenüber dem Opfer, ihre Verhaltensabsichten und ihr Verhalten anzugeben.
Ergebnis: Unabhängig vom Geschlecht der Opfer und der Belästiger zeigen Frauen durchweg mehr Empathie gegenüber den Opfern als Männer. Empathie ist laut den Forschern der wichtigste Treiber für Interventionsverhalten und der zentrale Mechanismus, der die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Intervention von Umstehenden erklärt.
Sicheres Umfeld für alle Mitarbeiter
Frauen ignorieren auch seltener Beschwerden von Opfern und wollen sie auch seltener dazu bringen, über den Vorfall zu schweigen oder andere so zu beeinflussen, dass sie den Mund halten, heißt es. "Dieses geschlechtsspezifische Muster trat nur in Organisationen auf, die als tolerant gegenüber sexueller Belästigung wahrgenommen wurden", betont Kim.
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass es vor allem von der Haltung der Unternehmen abhängt, wie Männer und Frauen auf sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz reagieren. Die Stärkung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Intoleranz in Unternehmen kann geschlechtsspezifische Ungleichheiten beseitigen und ein sichereres Umfeld für alle Mitarbeiter schaffen", ergänzt Kim.
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