Origami 2.0 erleichtert Weltraummissionen
Neue Falttechnik von Forschern der Brigham Young University spart Platz und ist zuverlässiger
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Origami: für die Erde wie auch für das All (Foto: Proceedings of the Royal Society A) |
Provo/London (pte019/22.08.2025/12:30)
Eine neue Familie von Origami-Formen, sogenannte Bloom-Muster, haben Larry Howell von der Brigham Young University und sein Team für den Transport von Material ins Weltall, zum Mond und zu Planeten wie dem Mars wiederentdeckt. So lassen sich Bauteile kleiner und einfachern zusammenzufalten als bisher.
Potenzial bisher nicht ausgereizt
Die traditionelle japanische Technik reizt das Potenzial, Geräte für den Transport zu verkleinern, allerdings nicht aus. Zudem sind manche Faltungen so komplex, dass sich nicht garantieren lässt, dass sich die Geräte am Ziel ordnungsgemäß entfalten.
Das ist bei den neuen Origami-Formen anders. Mit dieser Technik lassen sich Geräte auf ein kleineres Volumen als bisher zusammenfalten, und die Entfaltung klappt garantiert. Vorbilder für die Bloom-Muster waren Blüten, die sich bei Sonnenuntergang einklappen und am nächsten Morgen wieder entfalten.
Zuerst eine flache, dünne Scheibe
Laut den Ingenieuren sind Bloom-Muster Teile einer größeren Gruppe von Formen, die dieselben Merkmale aufweisen. Sie beginnen als flache, dünne Scheibe und entfalten sich in einer sanften Bewegung zu einer größeren, gekrümmten 3D-Form, die einer Blüte ähnelt.
Das von dem Team nun entwickelte mathematische Modell macht die Formen reproduzierbar. Unter Anwendung dieser Formel haben die Fachleute eine Reihe von Papiermodellen in verschiedenen Formen gebaut.
Alle ließen sich zuverlässig entfalten, was entscheidend ist, da ein einziger Faltfehler zum Scheitern einer gesamten Weltraummission führen könnte. Sie konstruierten Bloom-Muster auch aus anderen Materialien, beispielsweise aus 3D-gedrucktem Kunststoff.
Neue Falttechnik auch für die Erde
Die neuen Origami-Blütenmuster verbessern nicht nur die Konstruktion von Antennen, optischen Geräten für Satelliten und anderer Weltraumausrüstung, sondern haben auch praktische irdische Anwendungsmöglichkeiten.
Sie könnten zur Herstellung tragbarer, stapelbarer Strukturen für temporäre Unterkünfte, Pop-up-Architekturen oder sogar für Teile von Robotern verwendet werden, die sich ausdehnen oder zusammenziehen müssen.
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