Falsche Schreibweise oft sehr werbewirksam
Werbetexter dürfen es laut Untersuchung der University of Tennessee jedoch nicht übertreiben
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"Froot Loops": Verbraucher akzeptieren "Froot" statt "Fruit" (Foto: kelloggs.com) |
Knoxville (pte004/21.08.2025/06:15)
Von Werbetextern bewusst falsch geschriebene Wörter wie "Elektrolüte", die gerade in deutschen Fernsehsports zu sehen sind, oder "Lyft" statt Lift und "Froot Loops" statt "Fruit Loops" erregen Aufmerksamkeit. So umworbene Unternehmen stört das nicht, solange es die Texter nicht übertreiben, wie Annika Abell von der University of Tennessee ermittelt hat. Mit Leah Warfield Smith hat sie in sechs Experimenten die Reaktionen von Verbrauchern auf fiktive und echte Markennamen mit unterschiedlichen Graden und Arten von Rechtschreibfehlern getestet.
Zu viele Fehler verschrecken
Leichte Rechtschreibfehler, wie die Kombination zweier realer Wörter wie "SoftSoap", wurden genauso positiv wahrgenommen wie korrekt geschriebene Namen. Sahen Verbraucher unterschiedliche Grade von Rechtschreibfehlern - zum Beispiel die Markennamen "Eazy Clean", "Eazy Klean" und "Eezy Kleen" - reagierten sie umso negativer, je weiter der Name von der korrekten Schreibweise "easy clean" abwich.
"Ein falsch geschriebener Name, der mit dem Produkt oder der Markenidentität übereinstimmt, kann dennoch erfolgreich sein. Beispielsweise reagierten die Verbraucher genauso positiv auf Bloo Fog - eine Anspielung auf Oolong-Tee - wie auf den korrekt geschriebenen Namen blue fog. Im Gegensatz dazu schnitt 'Blewe Fog' - eine falsche Schreibweise ohne sprachlichen Bezug zum Produktnamen - schlechter ab", heißt es.
Sprachfluss sollte stimmen
Andere Experimente hatten ähnliche, positivere Effekte gezeigt, wenn der Name einen Bezug zur Identität des Eigentümers aufwies, beispielsweise "Sintymental Moments" von Joe Sinty, oder einen visuellen Hinweis, wie bei "Toadal Fitness" mit einem Froschlogo. In jedem Fall war die falsche Schreibweise akzeptabler, wenn sie für die Verbraucher konzeptionell einen Sinn ergab.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass zweierlei dafür wichtig ist, wie Verbraucher Markennamen empfinden: Sprachfluss - also wie leicht ein Name ausgesprochen und gelesen werden kann - und konzeptioneller Sinn - wie leicht die Bedeutung eines Namens verstanden wird oder wie gut er zum Produkt passt.
Der Sprachfluss nimmt mit zunehmenden Rechtschreibfehlern ab, was zu negativeren Reaktionen führt. Wenn der Rechtschreibfehler jedoch eine zusätzliche Bedeutung hat - in Bezug auf das Produkt, die Person oder das Logo - verkehrt sich die Reaktion ins Gegenteil, ist also werbewirksam.
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