Soziale Medien können vor Aids schützen
Gerade in Bezug auf PrEP-Prophylaxe sind junge Menschen besser auf diesem Weg zu erreichen
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Paar: medizinische Aufklärung am besten über soziale Medien (Foto: Mircea Iancu, pixabay.com) |
Boston (pte002/21.08.2025/06:05)
Positiv formulierte und praktisch nutzbare Beiträge in den sozialen Medien sind die besten Helfer gegen die Ansteckung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit HIV (Aids). Das haben Wissenschaftler des Beth Israel Deaconess Medical Center (BIDMC) und des Boston Children's Hospital festgestellt. Die Teilnehmer der Studie reagierten am besten auf kurze Informationsvideos, die positiv und proaktiv waren, anstatt negativ oder angstbasiert.
Die Wissenschaftler haben Prinzipien der Verhaltensökonomie angewendet, um zu testen, wie die Formulierung von Informationen über die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) die Reaktion junger Menschen beeinflusst. PrEP ist eine vorbeugende Maßnahme, bei der HIV-negative Menschen ein HIV-Medikament einnehmen, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Sie senkt das Risiko einer HIV-Infektion um bis zu 99 Prozent.
Vorbeugung kaum bekannt
"PrEP ist seit 2018 für Jugendliche und junge Erwachsene zugelassen, aber leider ist die Nutzung in der Altersgruppe der 13- bis 24-Jährigen trotz des Bedarfs weiterhin am geringsten. Ein Hindernis für die Anwendung ist das begrenzte Wissen dieser Altersgruppe über PrEP. Um die HIV-Epidemie zu beenden, brauchen wir Aufklärungsstrategien, die speziell auf ihre Entwicklungsphase zugeschnitten sind", so BIDMC-Forscher Douglas Krakower. In den USA infizierten sich 2022 mehr als 6.400 Teens und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 24 Jahren mit HIV, was etwa einem Fünftel aller Neuinfektionen entspricht.
Ihre Erkenntnisse haben Krakower und Carly E. Guss, behandelnde Ärztin in der Abteilung für Jugend- und Erwachsenenmedizin am Boston Children's Hospital, gewonnen, indem sie Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwei speziell für diesen Zweck erstellte kurze Videos im Stil sozialer Medien präsentierten. Eines hob die Vorteile der Nutzung von PrEP hervor, das andere die Risiken eines Verzichts darauf.
30 junge Leute sahen Videos
30 junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren aus Boston, Michigan und Los Angeles sahen sich beide Videos an und teilten ihre Gedanken in Fokusgruppen per Videokonferenz mit. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) bevorzugte die nutzerorientierte Version. Sie sagten, der positive Ton, die Betonung der hohen Wirksamkeit von PrEP und die klaren, einprägsamen Bilder machten die Botschaft ansprechender.
"Wir haben festgestellt, dass Teens und junge Erwachsene soziale Medien nutzen, um sich über sexuelle Gesundheit zu informieren, aber die wenigsten Videos auf TikTok werden von Bildungseinrichtungen oder Gesundheitsdienstleistern erstellt. Um sicherzustellen, dass Jugendliche und junge Erwachsene korrekte Infos erhalten, sollten Gesundheitsämter und Gesundheitszentren ihre Aufklärungsarbeit ausweiten und TikTok-Kampagnen auf offiziellen Konten veröffentlichen und in Wartezimmern zeigen oder mit Social-Media-Influencern zusammenarbeiten, um authentische, vertrauenswürdige und für diese Bevölkerungsgruppe relevante Videos zu erstellen", rät Krakower.
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