Eisenspender für zwischendurch
MIT-Forscher finden mit MoF-Struktur einen neuen Weg zur Bekämpfung gefährlichen Eisenmangels
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Bald ergänzt voraussichtlich der Eisen- den Salzstreuer (Foto: pixabay.com) |
Cambridge (pte002/18.08.2025/06:05)
Handliche Eisenstreuer neben Salz- und Pfeffermühlen könnten bald Realität in Lokalen werden. Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben neuartige Metallorganische Gerüste (MoF) mit entsprechenden Spurenelementen entwickelt. Diese sind zwar überlebenswichtig, doch viele Menschen nehmen nicht genug davon zu sich. Weltweit leiden zwei Mrd. Personen an Eisenmangel, der zu Anämie, Beeinträchtigungen der Gehirnentwicklung bei Kindern und einer erhöhten Säuglingssterblichkeit führen kann.
Eingebettete Eisenatome
MoF sind künstliche winzige Partikel, die aus Metallatomen und organischen Molekülen bestehen, die wie ein Kleber wirken. In diesem Fall sind es Eisen und Fumarsäure, die häufig als Lebensmittelzusatzstoff für besseren Geschmack oder zur Konservierung von Lebensmitteln verwendet werden. Die Partikel können wie Gewürze auf Speisen gestreut oder Grundnahrungsmitteln wie Brot beigemischt werden. Die Einbettung der Eisenatome sorgt für geschmacksneutrale Kristalle.
"In allen Regionen der Welt gibt es unterschiedliche Nahrungsmittel", sagt die leitende Forscherin Ana Jaklenec. "Deshalb war es unser Ziel, etwas zu entwickeln, das nicht mit den Lebensmitteln selbst reagiert. Auf diese Weise müssen wir nicht für jedes Nahrungsmittel eine eigene Rezeptur entwickeln. Unsere MoF können ohne Kompromisse in eine Vielzahl von Lebensmitteln und Getränken integriert werden, ohne dass der Geschmack leidet."
Keine unerwünschte Reaktion
Die MoF-Struktur verhindert die Reaktion von Eisen mit Polyphenolen, also sind Verbindungen, die häufig in Lebensmitteln wie Vollkornprodukten und Nüssen sowie Kaffee und Tee vorkommen. Reagiert Eisen damit, so entsteht ein Metall-Polyphenol-Komplex, der vom Körper nicht aufgenommen werden kann.
Die Anreicherung von Lebensmitteln kann ein erfolgreicher Weg sein, um Mangel an Nährstoffen zu bekämpfen. Doch viele davon sind empfindlich und zerfallen während der Lagerung oder beim Kochen. Ein anderes Problem: Wenn Eisen Lebensmitteln zugesetzt wird, reagiert es mit diesen und verleiht ihnen einen metallischen Geschmack. Das verhindert die Einbettung in MoF. Sie geben den in ihnen enthaltenen Wirkstoff wie gewünscht erst im Magen wegen der dortigen sauren Umgebung frei. Das Verfahren funktioniert auch mit anderen, oft fehlenden Spurenelementen wie Jod oder Zink.
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