Arzneimittelverkapselung in wenigen Minuten
Durchbruch bei Medikamenten-Verabreichung: Cubosome transportieren mRNA bei Raumtemperatur
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Neues Verfahren für Arzneimittelverkapselung funktioniert einfach und schnell (Bild: KIST) |
Seoul (pte011/13.08.2025/10:30)
Zwei Forscher des Korea Institute of Science and Technology (KIST) haben ein neues Verfahren entwickelt, mit dem eine stabile Arzneimittelverkapselung in weniger als zehn Minuten gelingt. Damit werden eine Spezialausrüstung und komplexe Verarbeitungsschritte überflüssig. Hojun Kim und Hong Nam Kim nutzen dafür Cubosomen, also Lipid-Nanopartikeln, die die Fusionsstruktur von Zellmembranen nachahmen und natürlich mit Exosomen verschmelzen. Die Forschungsergebnisse haben sie vor Kurzem in "Nature Communications" publiziert.
Bestandteile gemixt
Exosome treten als Systeme zur Verabreichung von Medikamenten immer stärker in den Vordergrund. Dabei handelt es sich um natürlich gewonnene Vesikel, die für die interzelluläre Kommunikation verantwortlich sind. Ihre dicht gepackten, cholesterinreichen Membrane machen es jedoch extrem schwer, große Moleküle wie mRNA oder Proteine einzukapseln. Das Verfahren der KIST-Wissenschaftler beruht auf einem einfachen Mixen der Bestandteile.
Durch das Vermischen von mRNA transportierenden Cubosomen mit Exosomen konnten die Forscher eine effiziente Verschmelzung und den Nachweis der mRNA in Exosomen erzielen. Die Vermischung gelang bei Raumtemperatur in weniger als zehn Minuten. Die Analyse ergab, dass mehr als 98 Prozent der mRNA tatsächlich eingekapselt wurden und das die biologische Funktion der Exosome intakt geblieben war.
Blut-Hirn-Schranke überwunden
Zudem konnten die modifizierte Exosomen die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Diese gilt als eine der schwierigsten Hürden bei der Verabreichung von Medikamenten. Weiters beobachteten die Forscher einen Homing-Effekt, also ein sogenannntes Heimfindeverhalten. Die Exosome kehrten dabei zu der Art von Zellen zurück, von der sie abstammten. Dies ermöglicht die gezielte Verabreichung von Medikamenten auch bei erkranktem Gewebe.
Das neue Verfahren ermöglicht außerdem den Transport großer Nutzlasten. Das bietet Potenzial für die Behandlung von Krebs, Autoimmun- und neurologischen Erkrankungen. Die Forscher arbeiten bereits an der Massenfertigung von Cubosomen und der Integrierbarkeit des Verfahrens in den klinischen Alltag.
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