Windows 10 geht in den Ruhestand: Millionen Rechner in Deutschland sind in Gefahr
Kostenloser Schutz von Millionen Computern in Deutschland endet im Oktober
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Über 24 Millionen Geräte in Deutschland laufen noch mit Windows 10 (Bild: ESET) |
Jena (pts008/11.08.2025/09:00)
Auf rund 24 Millionen Geräten läuft noch das mittlerweile zehn Jahre alte Windows 10, dessen kostenloser Support am 14. Oktober endet. Das sind rund acht Millionen Installationen weniger als noch Anfang des Jahres. Dennoch bedeutet das: Gut jedes zweite Gerät wird im Oktober ein veraltetes Betriebssystem installiert haben. Nutzer riskieren dann, Opfer unentdeckter und nicht behobener Sicherheitslücken zu werden. Weiterhin gibt es noch über eine Million Geräte, die mit Windows 8.1, 8, 7 oder sogar XP laufen. Ein erweiterter Support liefert Unternehmen und Privatanwendern für ein weiteres Jahr Updates.
"Wer jetzt noch mit einem veralteten Betriebssystem unterwegs ist, spielt russisches Roulette mit seinen Daten! Millionen Deutsche haben die Warnung verstanden und ihre Computer rechtzeitig geschützt – alle anderen müssen jetzt handeln, bevor es zu spät ist. Cyberkriminelle stehen schon bereit, gezielt Schwachstellen auszunutzen, sobald der Support endet. Die Angreifer schlafen nicht – jeder Tag mit einem unsicheren System erhöht das Risiko für Datenklau, Erpressung und Betriebsstörungen", erklärt IT-Sicherheitsexperte Alexander Opel von ESET. "Aktualisieren Sie ihr Betriebssystem noch heute auf eine unterstützte Version oder wechseln Sie zu einer sicheren Alternative, um sich und ihre Daten effektiv zu schützen. Nur Systeme, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, bieten heute wirksamen Schutz gegen die immer raffinierteren Cyberbedrohungen."
Die Zeit wird knapp
"Der erweiterte Support verlagert den Wechsel nur in die nähere Zukunft", so Opel weiter. "Auch für Unternehmen ist es jetzt höchste Zeit, ein Upgrade durchzuführen. Denn die Kosten des Supports dürften den Nutzen für viele Organisationen übersteigen. Gleichzeitig ist es unverantwortlich, das eigene Unternehmen mit veralteten Systemen zu betreiben. Dadurch wird Hackern eine Flanke für erfolgreiche Cyberattacken geöffnet."
Derzeit kursieren verschiedene Lösungen, mit denen Nutzer ein Upgrade auf Windows 11 umgehen können. Einige Drittanbieter-Programme liefern etwa eigene Patches für Sicherheitslücken oder machen eine bestehende Windows-11-Installation rückgängig. Darüber hinaus gibt es Wege, die Anforderungen an die Sicherheits-Hardware bei einer Installation zu umgehen. Solche Notbehelfe sind aber nicht als dauerhafte Lösung geeignet.
Großteil deutscher Nutzer setzt immer noch auf Windows 10
Gut die Hälfte (56 Prozent) der Deutschen hat immer noch Windows 10 auf Desktop-PCs und Laptops installiert. Auch insgesamt betrachtet dominiert Microsoft: Sieben von zehn Computern in Deutschland laufen mit einem Windows-Betriebssystem. Allerdings konnten in den letzten Jahren andere Systeme, allen voran macOS und Linux, den Redmondern Anteile streitig machen: Zehn Prozent hat Windows seit November 2024 an andere Systeme abgetreten.
Erweiterter Support kostet Geld – oder Daten
Microsoft bietet einen erweiterten Support für Windows 10 an. Neu ist, dass auch Privatanwender diesen Service zu unterschiedlichen Konditionen kaufen können. Sie müssen dafür entweder ihre PC-Einstellungen synchronisieren, 1000 Microsoft-Rewards-Punkte einlösen oder einmalig 30 Dollar ausgeben. Rewards-Punkte lassen sich zum Beispiel durch die Nutzung von Microsoft-Diensten wie der Bing-Suchmaschine verdienen.
"Wenn Nutzer weiterhin Sicherheits-Updates für ihr veraltetes Betriebssystem erhalten wollen, müssen sie bezahlen – entweder mit Geld oder ihren Daten", erklärt Opel dazu. "Anwender, die ihr Betriebssystem nicht wechseln und nicht auf den erweiterten Support zurückgreifen, laufen Gefahr, Opfer von Cyberattacken zu werden."
Besonders Unternehmen müssen reagieren
Auch im Unternehmensbereich sind veraltete Systeme ein Hauptziel für Cyberkriminelle. Daher sollten Verantwortliche frühzeitig den Umstieg planen. Neben Gefahren wie Datenverlust, Spionage- sowie kostspieligen Ransomware-Angriffen drohen zudem Kompatibilitätsprobleme mit moderner Soft- und Hardware, was die Produktivität beeinträchtigt. Unternehmen riskieren auch Verstöße gegen geltende Datenschutzbestimmungen, was rechtliche Konsequenzen und einen Vertrauensverlust bei Kunden nach sich ziehen kann.
Sicherheitstipps der ESET-Experten
- Windows aktualisieren: Nutzen Sie stets die neueste Windows-Version, auch wenn die Umstellung zunächst schwerfällt. Alte Versionen wie Windows 7 oder XP sind ein hohes Sicherheitsrisiko und sollten dringend ersetzt werden. Auch der Umstieg von Windows 10 sollte schon geplant werden. ESET empfiehlt einen schnellstmöglichen Wechsel zu Windows 11. Alternativ kann auch eine Linux-Distribution eine gute Option sein, besonders für ältere Hardware.
- Regelmäßige Updates installieren: Halten Sie nicht nur das Betriebssystem, sondern auch die Geräte-Firmware und alle installierten Programme stets auf dem neuesten Stand. Aktivieren Sie die automatische Updatefunktion wenn möglich. Überprüfen Sie regelmäßig, ob neue Updates verfügbar sind.
- Sicherheitssoftware einsetzen: Eine moderne Internet Security Software ist unverzichtbar. Diese sollte E-Mails, Webseiten, Wechselmedien wie USB-Sticks, den Arbeitsspeicher und Netzwerkschnittstellen auf Schadsoftware überprüfen. Ein Exploit Blocker ist wichtig, um Schutz zu bieten, wenn noch kein Update für eine Sicherheitslücke verfügbar ist. Wählen Sie Lösungen, die auch eine cloudbasierte Schutzebene vorweisen. Diese hilft bei der Abwehr noch unbekannter Bedrohungen.
- Admin-Rechte minimieren: Arbeiten Sie im Alltag mit eingeschränkten Benutzerrechten. Verwenden Sie Admin-Rechte nur, wenn es unbedingt notwendig ist.
- Regelmäßige Backups: Sichern Sie ihre Daten regelmäßig auf externen Speichermedien oder in einer sicheren Cloud, um im Falle eines Angriffs oder Systemausfalls vorbereitet zu sein.
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