pte20250801012 in Leben

USA: Hörprobleme dezimieren Job-Chancen

Laut Studie der University of Florida sind junge schwarze und hispanische Personen betroffen


Schwarzer Mann: Hörverlust kann in den USA ein großes Problem sein (Foto: pixabay.com, Jay Rane)
Schwarzer Mann: Hörverlust kann in den USA ein großes Problem sein (Foto: pixabay.com, Jay Rane)

Gainesville (pte012/01.08.2025/10:30)

In den USA verfügen junge Erwachsene mit Hörproblemen über einen niedrigeren Bildungsstand und verdienen weniger. Das zeigt eine langfristige Beobachtungsstudie der University of Florida. Laut Erstautorin Molly Jacobs sind vor allem schwarze und hispanische Menschen betroffen. Für sie bestehen zusätzliche Hindernisse für die Beschäftigung und das Einkommen. Details sind in "Frontiers in Otology" nachzulesen.

28.000 Teilnehmer

Die Forscher haben Daten der "National Longitudinal Study of Adolescent to Adult Health" ausgewertet. Analysiert worden sind die Interviews von 15.701 Teilnehmern zwischen 24 und 32 Jahren sowie 11.955 Personen zwischen 33 und 43 Jahren. Sie wurden unter anderem nach der Qualität ihres Gehörs ohne Hörhilfen gefragt oder ob sie im vergangenen Jahr unter einem Tinnitus gelitten hatten. Weltweit leiden derzeit rund 1,6 Mrd. Menschen unter einer Form von Hörverlust.

Die weitere Analyse hat sich auf die Auswirkungen eines schlechten oder sehr schlechten Hörens, eines aktuell bestehenden Tinnitus auf die Wahrscheinlichkeit einer Anstellung konzentriert. Zusätzlich sind die Auswirkungen auf das Einkommen der Betroffenen untersucht worden. Verschiedene statistische Modelle berücksichtigen eine Reihe von wahrscheinlichen Störfaktoren wie Ethnie, Bildungsstand und die allgemeine Gesundheit.

Negative Entwicklung

Bei der vierten Welle der Interviews haben 0,8 Prozent angegeben, an Hörverlust zu leiden. 5,8 hatten nur einen Tinnitus und 0,5 Prozent leiden an beiden Erkrankungen. Bei der fünften Welle haben sich diese Werte auf 1,4, 8,8 und 1,4 Prozent erhöht. Bei Personen mit Hörverlust und oder Tinnitus ist zudem der Bildungsstand niedriger und weniger dieser Teilnehmenden verfügen über eine insgesamt gute Gesundheit. Schwarze und hispanische Menschen geben seltener an, unter Hörproblemen zu leiden.

Im Vergleich zu vollständig hörenden Menschen haben Personen mit Hörverlust um zwölf Prozent niedrigere Chancen auf einen Job. Stark betroffen sind Schwarze und Hispanics. Sie haben um 98 respektive 99 Prozent weniger wahrscheinlich einen bezahlten Arbeitsplatz. Teilnehmer mit entweder nur einem Hörverlust oder Hörverlust und Tinnitus haben mit 33 respektive 19 Prozent eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit einer höheren Gehaltsklasse als Gleichaltrige.

Überraschend ist für die Forscher gewesen, dass sich ein Tinnitus nicht auf den Bildungsstand, die Wahrscheinlichkeit eines bezahlten Einkommens und das Einkommen selbst auswirken. Hörverlust steht jedoch in den USA direkt mit geringeren Chancen für einen Job und einen beruflichen Aufstieg in Verbindung. Den Forschern zufolge dürften bei einem Hörverlust die Schwierigkeiten bei der Kommunikation für die Probleme am Arbeitsmarkt verantwortlich sein.

(Ende)
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