Menschen werden aus Schaden oft nicht klug
Forscher der University of New South Wales sieht verhängnisvolle Persönlichkeitsmerkmale
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Spielen: Sucht kann ein Persönlichkeitsmerkmal sein (Foto: photo_steff, pixabay.com) |
Sydney (pte002/31.07.2025/06:05)
Manche Menschen treffen immer wieder Entscheidungen, die ihnen schaden, selbst wenn die Folgen offensichtlich sind. Das ist laut Philip Jean-Richard-dit-Bressel von der University of New South Wales nicht auf mangelnde Motivation oder Fähigkeiten zurückzuführen, sondern vielmehr auf eine subtile, aber anhaltende Unfähigkeit, Handlungen mit deren Folgen in Verbindung zu bringen. Der Neurowissenschaftler schließt das aus einem Experiment mit einem Online-Lernspiel, bei dem die Teilnehmer Entscheidungen treffen müssen, die entweder zu einer Belohnung oder einer Bestrafung führen.
Dazulernen oft nur mit Hilfe
Es gab die Sensitiven, diejenigen, die herausfanden, welche Entscheidungen zu schlechten Ergebnissen führten, und ihr Verhalten änderten, um diese zu vermeiden. Als Nächstes kamen die Unbewussten, Menschen, die dies nicht herausfanden, aber in der Lage waren, ihre Strategien zu ändern, sobald ihnen ihre Fehler aufgezeigt wurden. Die dritte Gruppe - und diejenige, die die Forscher am meisten interessierte - waren die Zwanghaften, die auch dann noch falsche Entscheidungen trafen, wenn ihnen gezeigt wurde, wo ihre Strategie versagte, die also aus Schaden nicht klug wurden.
Die Zeit, die normalerweise Wunden heilt, versagt in diesem Fall. Die meisten Teilnehmer, die ein halbes Jahr später zum gleichen Spiel eingeladen wurden, zeigten das idente Verhaltensmuster. "Das war eines der auffälligsten Ergebnisse. Es deutet darauf hin, dass es sich nicht nur um zufällige Fehler oder schlechte Tage handelt. Es handelt sich um stabile Eigenschaften, fast wie persönliche Kennzeichen. Das bedeutet nicht, dass sie unveränderlich sind, sondern nur, dass eine Intervention erforderlich ist, um sie möglicherweise zu durchbrechen", erklärt Jean-Richard-dit-Bressel.
Tiefer liegendes Problem
Die Entscheidungen der Zwanghaften konnten auch nicht einfach als Gewohnheit abgetan werden, als ob die Menschen auf Autopilot geschaltet wären und nicht wirklich darüber nachdachten, was vor sich ging. Als die Teilnehmer gebeten wurden, ihre Entscheidungen zu erklären, wurde deutlich, dass sie sich sehr wohl bewusst waren, warum sie Entscheidungen getroffen und welche Folgen diese hatten. Dies deutet laut dem Forscher auf ein tiefer liegendes Problem hin: das Versäumnis, neues Wissen in eine Strategie zu integrieren, die negative Folgen minimiert und dass Menschen, selbst wenn sie die Risiken verstehen, ihr Verhalten nicht immer entsprechend anpassen.
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