Tausendfüßer-Sekret hilft gegen Schmerzen
Laut Virginia Polytechnic Institute and State University klappt es bei Ameisen-Neurorezeptoren
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Suche nach Tausendfüßern im Wald auf dem Campus (Foto: Steven Mackay, vt.edu) |
Blackburg (pte003/29.07.2025/06:10)
Tausendfüßer sondern Sekrete ab, die als Basis für neue Medikamente gegen neurologische Erkrankungen und Schmerzen dienen könnten. Das haben Emily Mevers und ihr Team von der Virginia Polytechnic Institute and State University in einer Reihe komplexer Strukturen entdeckt, die bestimmte Neurorezeptoren im Gehirn von Ameisen beeinflussen.
Medikamente aus Tieren
Die Wirkstoffe gehören zu einer Klasse natürlich vorkommender Verbindungen, die als Alkaloide bezeichnet werden. Das Team um Mevers hat sie nach dem Tausendfüßler Andrognathus corticarius benannt, den sie auf dem Campus der Hochschule gefunden hatten. Mevers ist darauf spezialisiert, die Chemie wenig erforschter ökologischer Nischen, in diesem Fall der Tausendfüßer, für die Arzneimittelforschung zu nutzen.
Zuvor hatte die Forscherin eine im pazifischen Nordwesten heimische Tausendfüßerart, Ishcnocybe plicata, untersucht und entdeckt, dass von ihr produzierte Alkaloide stark und selektiv mit einem Neurorezeptor namens Sigma-1 interagieren, der beispielsweise bei Stimmungsschwankungen eine Rolle spielt. Diese Interaktion deutet darauf hin, dass diese Verbindungen ein nützliches pharmakologisches Potenzial Therapie von Schmerzen und neurologischen Störungen haben könnte. Die Alkaloide werden ausgeschieden, wenn die Tausendfüßer Stress ausgesetzt werden. Daraus haben die Forscher geschlossen, dass die Präparate dazu dienen, Fressfeinde abzuschrecken.
Suche nach Synthetiseur
Mit den neu entdeckten komplexen Verbindungen in der Hand besteht der nächste Schritt darin, jemanden zu finden, der sie in größeren Mengen herstellen und ihre biomedizinischen Anwendungen prüfen kann. "Diese Verbindungen sind recht komplex, daher wird ihre Synthese im Labor einige Zeit in Anspruch nehmen", so Mevers. Sobald größere Mengen verfügbar sind, will die Fachfrau ihre Eigenschaften und ihr Potenzial für die Arzneimittelentwicklung genauer untersuchen.
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