Forscher machen Städte zu riesigen Batterien
Vision der Australian National University: Smarter Stromverbrauch könnte Milliarden einsparen
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E-Autos beim Laden: Zeitpunkt kann das Stromnetz entlasten (Foto: STIV abc, pixabay.com) |
Canberra (pte020/28.07.2025/12:00)
E-Autos, elektrisch betriebene Warmwasserspeicher und Kühlhäuser machen Städte zu riesigen Batterien. Mit dieser Vision widersprechen Bin Lu und Marnie Shaw von der Australian National University Skeptikern, die den Zusammenbruch der Stromnetze befürchten, wenn die Elektrifizierung weitergeht. In einem Beitrag für "The Conversation" schreiben sie, dies könne nur passieren, wenn es keine intelligente Planung des Stromverbrauchs gebe.
Flexible Energiezentren
"In einer vollständig elektrifizierten Zukunft könnte jeder Mensch durchschnittlich etwa 46 Kilowattstunden Energie speichern", heißt es. Auf ganz Australien hochgerechnet seien das 1.000 Gigawattstunden. Das ist fast der Tagesverbrauch in Australien. "Unsere neuesten Forschungsergebnisse zeigen, dass Städte mit der richtigen Koordination von Energieverbrauchern zu flexiblen Energiezentren werden, die Energie speichern und bei Bedarf wieder abgeben können. Dadurch könnten Netzmodernisierungen vermieden werden, die Milliarden Dollar kosten würden."
Stromnetze sind ein ständiger Balanceakt, bei dem Angebot und Nachfrage aufeinander abzustimmen sind. In Zeiten hoher Nachfrage, beispielsweise während einer Hitzewelle, kann die Nachfrage das Angebot übersteigen und die Preise in die Höhe schnellen lassen. Werden E-Autos außerhalb der Spitzenzeiten aufgeladen und Wasser außerhalb der Spitzenzeiten erwärmt, könnte die Belastung des Stromnetzes erheblich verringert werden, so die Forscher. "Unkontrolliertes Laden und Heizen würde zu einem Anstieg der Spitzenlast um 34 Prozent führen. Würden Lade- und Heizzeiten jedoch in Zeiten verlagert, in denen zu viel Strom ins Netz eingespeist wird, könnte der Anstieg der Spitzenlast auf nur 16 Prozent begrenzt werden."
Vorteile effektiv nutzen
Die enormen Vorteile dieser neuen Speicherressourcen lassen sich laut den Experten allerdings nicht automatisch nutzen. Dazu seien intelligente Systeme und unterstützende politische Maßnahmen nötig. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, sollten Regierungen und Versorger die Einführung intelligenter Ladegeräte und Warmwasserbereiter in Gebäuden fördern, fordern die Forscher. Diese passen den Stromverbrauch automatisch an das Angebot an. Versüßt wird das noch durch die Preisgestaltung. Wird viel Solar- und Windstrom eingespeist, sinkt der Preis - ein zusätzlicher Anreiz, genau dann E-Autos aufzuladen, warmes Wasser zu bereiten und Kühlhäuser auf tiefere Temperaturen zu bringen.
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