pte20250728014 in Leben

Gen Setd8 steuert vorzeitige Gehirnalterung

Niedergang der Neuronen setzt laut Kyushu University viel früher ein als bisher angenommen


Gehirn: Alterung von bestimmten Genen abhängig (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)
Gehirn: Alterung von bestimmten Genen abhängig (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)

Fukuoka (pte014/28.07.2025/10:30)

Das Alter bringt häufig einen schrittweisen Rückgang der Fähigkeit mit sich, neue Dinge zu erlernen und Erinnerungen zu behalten. Verantwortlich dafür ist die abnehmende Befähigung des Gehirns zur Bildung neuer Neuronen. Dieser Niedergang setzt jedoch viel früher ein als bisher angenommen - womöglich bereits im frühen Erwachsenenalter. Forscher der Kyushu University haben diese verfrühte Alterung bei neuronalen Stammzellen untersucht und dabei das Gen Setd8 identifiziert.

Genexpression bei Mäusen

Die Forscher haben mittels Einzelzellsequenzierung bei verschiedenen Lebensstadien von Mäusen die Genexpression der neuronalen Stammzellen (NSZ) und von neu entstandenen Neuronen analysiert. Damit sind die molekularen Veränderungen sichtbar gemacht worden, die die NSZ von der Geburt bis ins frühe Erwachsenenalter durchlaufen. Dabei wurden auch die entsprechenden Anpassungen ihrer Fähigkeit, neue Neuronen zu bilden, berücksichtigt.

Eine Schlüsselentdeckung steht dabei mit dem Gen Setd8 in Zusammenhang. Setd8 kontrolliert die Hinzufügung einer chemischen Markierung zu den Histonen. Bei diesen basischen Proteinen handelt es sich um DNA-Verpackungsproteine, die eine entscheidende Rolle bei der Organisation und Komprimierung der DNA im Zellkern spielen. Ein alterndes Gehirn steht mit einem deutlichen Rückgang der Expression von Setd8 in Zusammenhang.

Behandlung von Alzheimer

Diese Senkung der Setd8-Werte steht in direktem Zusammenhang mit einer beeinträchtigten Aktivität und Vermehrung der neuronalen Stammzellen. Die Mäuse haben erkennbare Probleme mit dem Gedächtnis aufgewiesen. Wurden die Setd8-Werte künstlich gesenkt, führte das zu verschiedenen molekularen Signaturen von alternden NSZ.

Es könnte sich laut den in "The EMBO Journal" publizierten wissenschaftlichen Erkenntnissen daher um einen entscheidenden Biomarker für ein frühes Altern handeln. Damit könnte laut Forschungsleiter Shuzo Matsubara ein neuer Ansatzpunkt für die Behandlung von Erkrankungen wie Alzheimer gefunden worden sein.

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