ptp20250726002 in Leben

Besondere Zuchtformen von Obstbäumen für kleine Flächen

Gut geeignet für kleine Gärten oder Balkone


Reife Früchte an einem Birnen-Spalierbaum (Foto: Pawel Kowalczyk)
Reife Früchte an einem Birnen-Spalierbaum (Foto: Pawel Kowalczyk)

Berlin (ptp002/26.07.2025/11:20)

Besonders für kleine Flächen gezüchtete Obstbaumformen nennt man Spalier- und Säulenobst. Spalierobst wird an Wänden, Zäunen oder Gerüsten flach gezogen und benötigt nur wenig Platz. Die Alternative dazu wächst schmal und senkrecht, ähnlich der namensgebenden Säule. Beide Varianten liefern hohe Ernten auf kleiner Fläche, oft schon im zweiten Jahr nach dem Pflanzen. Echter Säulenwuchs ist vor allem bei bestimmten Apfelsorten wie z.B. "Bolero" oder "Waltz" zu finden. Andere Arten müssen regelmäßig geschnitten werden, um ihre Form zu behalten. Oft werden schwachwüchsige Unterlagen, also spezielle Wurzelstöcke, verwendet, um das Wachstum zu kontrollieren. Säulen- und Spalierobst sind platzsparend, dekorativ und nutzen sonnige, geschützte Standorte optimal aus.

Vorteile gegenüber dem klassischen Anbau

Platzsparende Obstbaumformen wie Spalier- und Säulenobst sind ideal für den kleinen Garten, schmale Flächen, Terrassen, Balkone oder den Bereich zwischen Weg und Hauswand. Sie benötigen weniger Fläche als herkömmliche Bäume. Trotz ihrer kompakten Größe liefern sie einen hohen Ertrag pro Quadratmeter bei der Ernte. Die erste Ernte nach dem Pflanzen erfolgt früher als bei großen Bäumen – bei Säulenobst oft schon im zweiten Jahr, bei Spalierobst sogar manchmal im ersten.

Die schmale Wuchsform erleichtert nicht nur Baumpflege und Ernte, sondern fügt sich auch dekorativ in die Umgebung ein. Durch die schlanke Form werden alle Teile des Baumes gut von Sonnenlicht erreicht. Diese gute Belichtung sorgt für gleichmäßig reifende, aromatische und hochwertige Früchte. Gleichzeitig lassen sich sonnige, geschützte Standorte optimal nutzen – ideal für wärmeliebende Sorten.

Hinweise zur Auswahl einer geeigneten Baumart

Für kleine Gärten oder Balkone sind bestimmte Obstbaumarten besonders gut geeignet. Vor allem Apfelbäume eignen sich als Säulenobst, da einige Sorten von Natur aus schmal und aufrecht in die Höhe wachsen, wie die bereits erwähnten "Bolero" oder "Waltz". Andere Obstsorten wie Kirschen, Birnen, Pflaumen oder Pfirsiche können auch als Säulenobst gezogen werden, brauchen dafür aber einen regelmäßigen, oft starken Rückschnitt, um ihre schlanke Form zu behalten. Ohne diesen Schnitt würden sie zu breit oder buschig wachsen.

Fast alle Obstsorten eignen sich für den Anbau als Spalier, wenn die Bäume jung sind und auf schwachwüchsigen Unterlagen veredelt wurden. Besonders gut lassen sich Äpfel und Birnen erziehen. Äpfel wachsen am besten an West- oder Südwestwänden, da Südlagen oft zu heiß sind. Wärmeliebende Sorten wie Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen und Feigen fühlen sich dagegen an sonnigen, geschützten Südwänden wohl.

Auch Kirschen und Pflaumen eignen sich als Spalierobst, Sauerkirschen wie die "Schattenmorelle" sogar für Nordwände. Die Veredelung auf schwach wachsenden Wurzeln (z.B. "M9" bei Äpfeln oder Quitte bei Birnen) sorgt dafür, dass die Bäume kompakt bleiben und gut formbar sind. Da ihr Wurzelraum begrenzt ist, brauchen diese Bäume eine regelmäßige Düngung, am besten einmal pro Jahr. Weitere Informationen zum Thema unter: https://www.baumpflege-und-garten.de/gartenpflege/saeulen-und-spalierobst-schnelle-ernte/

Vom Kübel in die Erde: Säulen- und Spalierobst einpflanzen

Beim Pflanzen von Säulenobst und Spalierobst im Garten ist gute Vorbereitung wichtig. Die beste Zeit dafür ist der Herbst oder das zeitige Frühjahr. Wärmeliebende Sorten wie Pfirsiche oder Aprikosen pflanzt man besser im Frühjahr. Bevor der Baum in die Erde kommt, sollte das Spalier bereits fest installiert sein, damit die Wurzeln später nicht beschädigt werden. Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen sein und kann mit Kompost oder guter Pflanzerde verbessert werden.

Der Baum wird so eingesetzt, dass die Veredelungsstelle etwa eine Handbreite über dem Boden liegt. Wenn die Triebe später waagerecht wachsen sollen, kann der Baum leicht schräg gepflanzt werden. Nach dem Einsetzen wird die Erde angedrückt und gut gewässert. Danach den Baum vorsichtig von alten Stützen lösen und die Triebe direkt mit weicher Schnur ans Spalier binden. In den ersten Jahren ist regelmäßiges Gießen sowie eine Mulchschicht Teil der wichtigen Baumpflege, damit sich die Pflanze gut entwickelt und gesund wächst.

(Ende)
Aussender: Baumpflege und Garten
Ansprechpartner: Pawel Kowalczyk
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