Dating-Apps sind für Teenager unschädlich
Wissenschaftler der Northwestern University betonen gegenüber Eltern mehr Vor- als Nachteile
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Smartphones: Teens können Dating-Apps laut Studie gefahrlos nutzen (Foto: amrothman, pixabay.com) |
Chicago/Evanston (pte003/24.07.2025/06:10)
Fast jeder vierte Teenager in den USA nutzt Dating-Apps - und all denen, die junge Social-Media-Nutzer dadurch psychisch gefährdet sehen, nehmen Forscher der Northwestern University nun den Wind aus den Segeln. Dating-Apps schaden Heranwachsenen demnach nicht. Diese Anwendungen könnten wertvolle soziale Kontakte ermöglichen, insbesondere für sexuelle und geschlechtliche Minderheiten.
Tastatureingaben aufgezeichnet
Das Team unter der Leitung von Lilian Li hat im Rahmen eines größeren Langzeitprojekts 149 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren aus New York und Chicago begleitet. Mit elterlicher Erlaubnis haben die Probanden die App "Effortless Assessment Research System" auf ihre Smartphones heruntergeladen und installiert. Diese Software zeichnete über einen Zeitraum von sechs Monaten alle Tastatureingaben auf.
Obwohl Nutzer von Dating-Apps zu Beginn der Studie häufiger risikoreiches Verhalten zeigten, wie Regelverstöße und Konsum von Rauschmitteln, gab es bei der Nachuntersuchung nach sechs Monaten keine signifikanten Unterschiede bei der psychischen Gesundheit zwischen Nutzern und Nicht-Nutzern. Die Raten depressiver Symptome und sozialer Ängste waren in beiden Gruppen ebenfalls recht ähnlich, was die weitgehend vergleichbaren psychischen Probleme von Teens, die Dating-Apps nutzen, und solchen, die dies nicht tun, weiter unterstreicht.
Eltern sollten keine Panik haben
"Vielleicht sollten Eltern nicht sofort in Panik geraten, wenn sie sehen, dass ihre Teenager Dating-Apps nutzen. Wichtiger ist, dass Eltern mit ihren Kindern darüber sprechen, warum sie das tun", so Li. Die Studie ist die erste, die die Verwendung von Dating-Apps durch Teenager mithilfe einer Smartphone-App verfolgt, welche die Tastaturaktivitäten in Echtzeit aufzeichnet.
Frühere Untersuchungen stützten sich, so die Wissenschaftler, ausschließlich auf Selbstauskünfte der Jugendlichen zur Nutzung von Dating-Apps, die aufgrund schlechter Erinnerung oder Unbehagen beim Eingeständnis der Nutzung von Dating-Apps unzuverlässig sein können.
"Teenager-Beziehungen können die psychische Gesundheit bis weit ins Erwachsenenalter prägen und manchmal Faktoren wie Selbstwertgefühl, Depressionen und Angstzustände vorhersagen. Daher ist es für das Verständnis dieses wichtigen Aspekts ihrer sozialen Entwicklung entscheidend zu verstehen, wie Teenager mit Dating-Apps umgehen", unterstreicht Li abschließend.
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