Soziale Medien sorgen für Konzentrationsschwäche
Junge Leute scheitern laut internationaler Befragung an Aufgaben, die länger als eine Minute dauern
![]() |
Social Media verringert bei Jüngeren die Konzentrationsfähigkeit (Foto: pixabay.com, Mircea Iancu) |
Singapur/Seattle (pte002/21.07.2025/06:05)
Die übermäßige Nutzung sozialer Medien sorgt bei Kindern und Jugendlichen für Konzentrationsschwierigkeiten, emotionale Labilität und zwanghaftes Verhalten. In manchen Fällen wird es sogar zur Sucht. Das geht aus einer Untersuchung der Nanyang Technological University, Singapur (NTU Singapur) und der Forschungsagentur Research Network in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen KI-Plattform ListenLabs.ai hervor. Die Studie basiert auf der Befragung von 583 13- bis 25 Jährigen sowie deren Eltern in Singapur und Australien.
Social Media unter der Lupe
Die Studie erscheint in einer Zeit, in der politische Entscheidungsträger in den USA und Europa die Auswirkungen sozialer Medien auf die öffentliche Gesundheit und die nationale Sicherheit genau unter die Lupe nehmen. "Angesichts der aktuellen globalen Diskussionen über die Auswirkungen von Plattformen wie TikTok liefern unsere Ergebnisse wichtige Belege für die realen Auswirkungen auf junge Menschen", sagt Gemma Calvert von der NTU Singapur. "Die in unserer Studie aufgezeigten Herausforderungen sind nicht nur individuelle Probleme, sondern gesellschaftliche Belange, die die Aufmerksamkeit aller erfordern, einschließlich Politik, Bildungseinrichtungen und Technologieunternehmen."
Die Studie ergab, dass 68 Prozent der Teilnehmer Schwierigkeiten hatten, sich zu konzentrieren. Viele sagten, sie hätten Probleme mit der Erledigung ihrer Schularbeiten oder mit er Bewältigung von Aufgaben mit einem Zeitaufwand von mehr als einer Minute. Ein Teenager sagte: "Durch TikTok ist meine Aufmerksamkeitsspanne so gering geworden, dass ich nicht einmal mehr ein einminütiges Video anschauen kann."
"Das Gehirn wird darauf trainiert, durch dopamingesteuerte Rückkopplungsschleifen ständig nach Neuem und sofortiger Belohnung zu suchen", so Calvert. "Mit der Zeit verringert dies unsere Fähigkeit, sich zu konzentrieren oder tiefgründig nachzudenken. Das entspricht den Mustern, die bei Sucht zu beobachten sind, wo immer mehr Stimulation benötigt wird, um sich zufrieden zu fühlen."
Wohlbefinden der Nutzer
"Es ist an der Zeit, dass Plattformen und Gerätehersteller die Verantwortung übernehmen und ihre Angebote neu gestalten, wobei das Wohlbefinden der Nutzer im Mittelpunkt stehen muss", fordert James Breeze, Geschäftsführer von Research Network, der auch Pädagoge und Verhaltensforscher ist. "Wir müssen über kosmetische Maßnahmen wie Bildschirmzeitbeschränkungen, die leicht umgangen werden können, hinausgehen und aufhören, Designs zu entwickeln, die darauf abzielen, Aufmerksamkeit zu monetarisieren. Es ist an der Zeit, Designs zu entwickeln, die Aufmerksamkeit wiederherstellen, insbesondere für die Generation, die mit dem Scrollen aufgewachsen ist."
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |