pte20250717001 in Leben

Modifiziertes Opioid macht nicht mehr süchtig

UC-Berkeley-Fachleute tauschen ein Atom gegen ein Molekül mit verblüffenden Folgen aus


UC-Berkeley-Forscher Sota Akiyama: nimmt Opioiden das Suchtpotenzial (Foto: berkeley.edu)
UC-Berkeley-Forscher Sota Akiyama: nimmt Opioiden das Suchtpotenzial (Foto: berkeley.edu)

Berkeley (pte001/17.07.2025/06:00)

Forscher der University of California, Berkeley (UC Berkeley) machen Opioide in Bezug auf ihre Suchteigenschaften unschädlich. Sie ersetzen ein Sauerstoffatom im E-Ring des Präparats - damit wird eine bestimmte Struktur in einem Opioid bezeichnet - durch eine Methylengruppe. Die schmerzstillende Funktion wird dadurch nicht beeinträchtigt, heißt es. Auch Nebenwirkungen wie Hypoventilation, unzulängliche Atmung, die den Sauerstoffanteil im Blut gefährlich verringert, sollen ausbleiben.

60 Mio. suchtgefährdet

Die Suchtgefahr von Opioiden betrifft 60 Mio. Menschen weltweit, wobei die Zahl der Todesfälle durch Überdosierung jährlich 100.000 übersteigt, insbesondere durch Fentanyl, ein Opioid, das 50 bis 100 Mal stärker ist als Morphin. Die Nebenwirkungen des übermäßigen Konsums können sich auch auf das soziale Leben auswirken und oft zu Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung von Beziehungen und am Arbeitsplatz führen.

Angesichts der Opioidkrise - vor allem in den Vereinigten Staaten - ist die Entwicklung morphinähnlicher Verbindungen, die Schmerzen lindern, ohne Sucht oder Atemprobleme zu verursachen, ein wichtiges Ziel der Schmerzforschung. Das scheint dem Team um Sota Akiyama, der in Japan in organischer Chemie promoviert hat, jetzt gelungen zu sein.

Zögerliche Opioidgabe

Eine der größten Revolutionen auf dem Gebiet der Schmerzmedikamente war die Isolierung von Morphin aus dem Schlafmohn im 19. Jahrhundert. Morphinmoleküle wirken als Schmerzmittel, indem sie sich an den µ-Opioidrezeptor im zentralen Nervensystem binden und das Gehirn daran hindern, Schmerzsignale an den Rest des Körpers zu senden. Zur Gruppe dieser Medikamente gehört auch Fentanyl. Die Nebenwirkungen haben zu einer Zurückhaltung bei der Verschreibung geführt.

Die Forscher haben das abgewandelte Morphin mit der Bezeichnung "Carbamorphin" an Mäusen getestet und dabei festgestellt, dass es Schmerzen wirksam lindert, langsames und flaches Atmen deutlich reduziert und, was am wichtigsten ist, dass es selbst in höheren Dosen keine Sucht verursacht, was auf ein geringeres Missbrauchspotenzial hindeutet.

(Ende)
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