Kinder legen mehr Online-Pausen ein
Britische Studie: Bewusstsein für negative Auswirkungen zu starker Nutzung nimmt zu
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Display bleibt bei Mädchen und Jungen häufiger leer (Foto: Karolina Grabowska, pixabay.com) |
London (pte003/14.07.2025/06:05)
Kinder und Jugendliche nehmen immer häufiger Auszeiten vom Smartphone, um ihre psychische Gesundheit, die persönliche Sicherheit und ihre Konzentrationsfähigkeit besser zu schützen. Das zeigt eine Untersuchung von Sonia Livingstone, Direktorin des Digital Futures for Children Centre der London School of Economics. Die Zahl der 12- bis 15-Jährigen, die Pausen von Smartphones, Computern und iPads einlegen, stieg laut dem Marktforschungsunternehmen GWI seit 2022 von 18 auf 40 Prozent. Das Unternehmen stützt sich dabei auf eine Umfrage unter 20.000 Jugendlichen und ihren Eltern in 18 Ländern.
Verzicht auf Social Media
Kinder und Jugendliche würden Verschiedenes ausprobieren, um herauszufinden, wie sich das Online-Verhalten auf ihr Wohlbefinden auswirkt, so Livingstone. Dazu gehören Pausen von sozialen Medien, Ablenkung von negativem Content, die Suche nach besseren Erfahrungen im Internet und in einigen Fällen ein vollständiger Verzicht auf soziale Medien.
"Kinder haben verstanden, dass zuviel Social Media nicht immer gut für sie ist", so die Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin. "Also testen sie unterschiedliche Möglichkeiten, um ihr Wohlbefinden zu verbessern, ohne Social Media ganz aufzugeben. Ich bin mir sicher, dass sie untereinander darüber sprechen, was für sie funktioniert und ihren Weg in die Zukunft finden werden."
Aufwachsen mit Internet fraglich
"Wir hören regelmäßig von Teenagern, die vom Druck ständiger Online-Verfügbarkeit erschöpft sind und sich aus Gründen ihrer psychischen Gesundheit dafür entscheiden, einen Schritt zurückzutreten", so Daisy Greenwell, Mitbegründerin von Smartphone Free Childhood, einer Online-Bewegung in Großbritannien, die sich für eine smartphonearme Kindheit einsetzt. Sie spreche zunehmend mit jungen Menschen, die "die Vorstellung, dass das Aufwachsen mit dem Internet unvermeidlich ist, in Frage stellen".
Viele von ihnen seien sich bewusst, dass diese Plattformen nicht neutral sind, sondern darauf ausgelegt zu manipulieren. "Die Kinder und Jugendlichen erkennen, dass ihre Zeit, ihre Konzentration und ihr Selbstwertgefühl von einigen der größten Unternehmen der Welt monetarisiert werden", so Greenwell. "Eine Pause einzulegen, ist zu einem Akt der Rebellion geworden."
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