Frühe Krebserkrankungen auf dem Vormarsch
Dana Farber Cancer Institute warnt eindringlich: Risiko bei Mastdarmkrebs ist vier Mal so hoch
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Depression: Krebspatienten sind davon eher betroffen (Foto: pixabay.com, Daniel Reche) |
Boston (pte012/08.07.2025/10:30)
Früh einsetzende gastrointestinale Krebserkrankungen nehmen laut einer Studie des Dana Farber Cancer Institute weltweit drastisch zu. In den USA sind von diesem Anstieg seit Mitte der 1990er-Jahre Frauen und Männer betroffen. Die altersbereinigte Inzidenz ist von 5,9 Fällen pro 100.000 Personen im Jahr 2000 auf 8,4 Fälle im Jahr 2017 gestiegen. Personen, die 1990 geboren wurden, verfügen bei Darmkrebs über ein doppelt so hohes Risiko. Bei Mastdarmkrebs ist das Risiko sogar vier Mal so hoch.
Diagnose verzögert
Bei Patienten mit früh einsetzenden kolorektalen Karzinomen kommt es bei der Diagnose häufig zu Verzögerungen bei der Diagnose. Weder die Ärzte noch die Betroffenen haben laut "BJS" einen Verdacht. Daher findet eine Diagnose eher erst in fortgeschrittenen Stadien statt. Obwohl die offiziellen Richtlinien bei früh einsetzenden und durchschnittlich beginnenden Krebserkrankungen gleich sind, erhalten jüngere Patienten eher eine aggressive Behandlung. Häufig besteht dabei jedoch kein Überlebensvorteil.
Die American Society of Clinical Oncology empfiehlt, mit Patienten im fortpflanzungsfähigen Alter über mögliche Probleme bei einem Kinderwunsch zu sprechen. Bei nur 50 Prozent der Studienteilnehmer wurde eine derartige Beratung durchgeführt. Überlebende von früheinsetzenden kolorektalen Karzinomen haben eher Probleme mit Angstgefühlen, dem Körperbild und einer sexuellen Dysfunktion. Ihre soziale Funktionsfähigkeit und die körperbezogene Lebensqualität sind ebenfalls schlechter. Erkrankte Männer leiden auch eher an Depressionen.
Lebensstil steigert Risiko
Zu den Risikofaktoren für früh einsetzende gastroindestinale Krebserkrankungen gehören Fettleibigkeit, eine westliche Ernährung, die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung, Rauchen und Alkoholkonsum. In den USA nimmt die Fettleibigkeit vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu. Diese Entwicklung wird häufig als Erklärung für den Anstieg von mehreren früh auftretenden gastroidestinalen Krebserkrankungen genannt.
Derartige Erkrankungen sind weltweit, besonders, in Ländern mit hohen Einkommen, auf dem Vormarsch. Neue Daten der Centers for Disease Control weisen bei jungen Menschen eine Zunahme von 185 Prozent nach. Bei Patienten zwischen 15 und 19 Jahren liegt dieser Wert mit 333 Prozent noch deutlich höher. Diese Form von Krebs ist in den USA mittlerweile bei Männern unter 50 Jahren die führende krebsbedingte Todesursache. Bei Frauen unter 50 sind früh einsetzende kolorektale Karzinome die zweithäufigste Todesursache.
Von dieser Erkrankung sind schwarze, hispanische, indigene und asiatische Menschen überproportional betroffen. Eine Studie des National Cancer Institute zeigt, dass 16,5 Prozent der Native Americans/Indigenen Alaskas an dieser Krebsart erkranken. 11,9 Prozent der schwarzen Patienten erkranken vor dem 50. Lebensjahr an kolorektalem Krebs. Bei nicht-hispanischen, weißen Patienten beträgt dieser Prozentsatz nur 6,7 Prozent.
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