pte20250708004 in Forschung

KI-Fans neigen zu Social-Media-Missbrauch

Universität Macau sieht signifikante problematische Prägung von Gesellschaften und Individuen


KI: Enge Verflechtung zwischen KI und sozialen Medien (Bild: Vicki Hamilton, pixabay.com)
KI: Enge Verflechtung zwischen KI und sozialen Medien (Bild: Vicki Hamilton, pixabay.com)

Macau (pte004/08.07.2025/06:15)

Menschen, die Künstliche Intelligenz (KI) positiver sehen, verbringen tendenziell mehr Zeit in sozialen Medien und zeigen oft eher Anzeichen für eine problematische Nutzung. Das geht aus einer Studie von Christian Montag von der Universität Macau hervor.

Eng mit KI verflochten

Zwar sind bereits viele Risikofaktoren für eine problematische Nutzung sozialer Medien identifiziert worden, darunter Persönlichkeitsmerkmale, Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation und frühere psychische Probleme. Doch hatte bisher noch niemand untersucht, ob die Einstellung einer Person gegenüber KI ebenfalls mit ungesunden Gewohnheiten in sozialen Medien in Verbindung stehen könnte.

Montag vermutete einen solchen Zusammenhang, da Social-Media-Plattformen eng mit KI-Systemen verflochten sind, die personalisierte Empfehlungen, gezielte Werbung und die gezielte Auswahl, Filterung und Aufbereitung von Inhalten aus verschiedenen Quellen vorantreiben.

KI spielt wichtige Rolle

"Vor Kurzem haben wir einen Rahmen namens IMPACT entwickelt, um ein theoretisches Fundament für dieses Verständnis zu schaffen. IMPACT steht für das Zusammenspiel der Variablen Modalität, Person, Bereich, Land/Kultur und Transparenz, die alle relevant sind, um zu verstehen, welche Ansichten Menschen zu KI-Technologien haben", so Montag.

KI spiele hinter den Kulissen fast jeder großen Social-Media-Plattform eine wichtige Rolle. Algorithmen lernen aus dem Verhalten und den Vorlieben der Nutzer, um deren Engagement zu maximieren, indem sie ihnen Inhalte anzeigen, die wahrscheinlich ihre Aufmerksamkeit erregen oder Emotionen wecken. Diese KI-gestützten Systeme seien darauf ausgelegt, die Verweildauer auf der Plattform zu verlängern, was Werbetreibenden und den Unternehmen selbst zugutekommt. Sie können jedoch auch zu Suchtverhalten beitragen, weil sie es den Nutzern erschweren, sich von der Plattform zu lösen.

1.000 Deutsche analysiert

Um diese Thesen zu stützen, hat Montag mit seinem Team Umfragedaten von über 1.000 Erwachsenen in Deutschland analysiert. Die Teilnehmer wurden über ein Online-Panel rekrutiert und repräsentierten ein breites Spektrum an Altersgruppen und Bildungsniveaus. Sie füllten verschiedene Fragebögen aus, in denen sie Angaben zu ihrer Einstellung gegenüber KI machten.

Um das Verhalten in sozialen Medien zu bewerten, wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok, YouTube oder WhatsApp nutzen und wie viel Zeit sie täglich sowohl privat als auch beruflich damit verbringen. Diejenigen, die angaben, soziale Medien zu nutzen, beantworteten außerdem Fragen zur Beschäftigung mit sozialen Medien, zu Schwierigkeiten, diese zu reduzieren, und zur Nutzung sozialer Medien zur Flucht vor Problemen enthielt.

956 Teilnehmer gaben an, soziale Medien zu nutzen. Innerhalb dieser Gruppe stellten die Forscher fest, dass Menschen, die eine positivere Einstellung zu KI hatten, tendenziell auch mehr Zeit in sozialen Medien verbrachten und problematischere Nutzungsmuster aufwiesen. Dieser Zusammenhang galt sowohl für Männer als auch für Frauen, war jedoch bei Männern stärker ausgeprägt. Im Gegensatz dazu zeigte eine negative KI-Einstellung schwache oder inkonsistente Zusammenhänge mit der Nutzung sozialer Medien.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|