Größte Pelton-Turbinen der Welt vorgestellt
Chinesischer Hersteller Harbin Electric baut zwei gigantische 500-Megawatt-Schaufelräder
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Turbine: China treibt Ausbau der Wasserkraft voran (Foto: pixabay.com, planet_fox) |
Harbin/Peking (pte012/07.07.2025/11:30)
Mit den beiden größten Pelton-Turbinen der Welt will China seine Wasserkraft weiter ausbauen. Jeder dieser Giganten des Herstellers Harbin Electric hat einen Außendurchmesser von 6,20 Metern, wiegt 88 Tonnen und hat eine Leistung von 500 Megawatt. Bisher gebaute Turbinen dieser Art kommen auf maximal 300 Megawatt. Damit die gewaltigen Kräfte, die auf die 21 Schaufeln wirken, diese nicht zerstören, bestehen sie aus sogenanntem martensitischem Stahl. Dieser ist rostfrei und aufgrund seiner speziellen Kristallstruktur besonders widerstandsfähig.
Wasser aus großer Höhe
Die Turbinen sind für das Kraftwerk Datang Zala in Tibet bestimmt. Das Wasser liefert der Yuqu, ein kleinerer Nebenfluss des Nu im Osten Tibets, der zwar relativ wenig Wasser führt, aber dennoch große Kraft hat. Die chinesischen Ingenieure haben eine Druckleitung in den Fels gesprengt, durch die das Wasser des Flusses, der gestaut wird, 671 Meter in die Tiefe stürzt und von den Schaufeln aufgefangen wird. Die Form der Schaufeln wurde in vierjähriger Arbeit optimiert, sodass das mächtige Rad die kinetische Energie des Wassers zu 92,6 Prozent in Rotation umsetzt. Bisher war ein Wirkungsgrad von 91 Prozent üblich.
Das Kraftwerk soll pro Jahr vier Mrd. Kilowattstunden Strom liefern. In einem Kohlekraftwerk wären dafür 1,4 Mio. Tonnen Brennstoff nötig, die 3,7 Mio. Tonnen CO2 emittieren würden. Das Kraftwerk baut die China Datang Corporation, die Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 200 Gigawatt betreibt. 49,66 Prozent davon sind nach eigener Aussage Wasser-, Wind- und Solarkraftwerke sowie ein Speicherkraftwerk, das auf komprimierter Luft basiert.
Inbetriebnahme 2028
Der Bau von Datang Zala begann 2023. Das Kraftwerk soll 2028 den ersten Strom erzeugen. Es ist Teil der umfassenden Bemühungen Chinas, den Anteil erneuerbarer Energien auszubauen. Seit 2020 hat Peking den Bau von Staudämmen vorangetrieben, als Beitrag um Ziel, bis 2060 CO2-Neutralität zu erreichen. Die Leistung aller chinesischen Wasserkraftwerke liegt bei rund 436 Gigawatt. Zum Vergleich: In den USA sind es gut 100 Gigawatt, in Deutschland 16 Gigawatt. Dazu zählen Anlagen, die ständig Strom erzeugen wie Laufwasserkraftwerke, und Pumpspeicherkraftwerke, die nur bei Strommangel einspringen.
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