pte20250626004 in Business

Mengenrabatt fördert Lebensmittelvernichtung

Universität Kopenhagen und SMU haben mehr als 43.000 Einkäufe von Frischgemüse analysiert


Gemüse: Mengenrabatte führen oftmals zu Fehlkäufen (Bild: photosforyou, pixabay.com)
Gemüse: Mengenrabatte führen oftmals zu Fehlkäufen (Bild: photosforyou, pixabay.com)

Kopenhagen/University Park (pte004/26.06.2025/06:10)

Die bei Verbrauchern beliebten und bei Händlern umsatzfördernden Mengenrabatte auf Lebensmittel - "kaufe zwei, zahle eins" - fördern die Lebensmittelverschwendung. Die Vereinten Nationen schätzen, dass ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen wird - woran allerdings nicht nur Rabatte schuld sind. Möglicherweise könnte der Verzicht auf diese Angebote aber positive Auswirkungen haben.

Umsatz steigt, Verschwendung auch

In Zusammenarbeit mit acht schwedischen Supermärkten haben zwei Forscher der Universität Kopenhagen und der Southern Methodist University (SMU) untersucht, wie sich verschiedene Arten von Sonderangeboten auf das Einkaufsverhalten und die Lebensmittelverschwendung auswirken. Das Ergebnis ist eindeutig: Großpackungen steigern den Umsatz um fast 20 Prozent, führen aber auch zu mehr Lebensmittelverschwendung in den Haushalten.

Im Rahmen des Experiments haben die Forscher über 43.000 Einkäufe von frischem Gemüse analysiert. Kunden, denen ein Mengenrabatt angeboten wurde, kauften deutlich mehr als Kunden, die ihr Gemüse regulär bezahlen mussten. Eine anschließende Fragebogenumfrage hat jedoch ergeben, dass Lebensmittel aus Großpackungen häufiger im Müll landen.

Sonderangebote oft als Empfehlung

"Die Menschen glauben, dass sie Geld sparen, kaufen aber letztendlich mehr, als sie essen können", so die Kopenhagener Forscherin Christina Gravert. Sie führte das Experiment gemeinsam mit SMU-Expertin Milica Mormann durch. "Wenn wir ein Sonderangebot sehen, interpretieren wir es als Empfehlung und es fällt uns leichter, zwei zu nehmen, als darüber nachzudenken, ob wir es tatsächlich brauchen", unterstreicht Gravert.

Um zu verhindern, dass Kunden zu viel kaufen, gebe es zwei Möglichkeiten. "Machen Sie den Kunden deutlich, wie viel sie sparen, wenn sie den Mengenrabatt nutzen und schreiben Sie auf das Preisschild: 'Ich komme gern zu Ihnen nach Hause, wenn Sie mich auch wirklich essen'." Beide Maßnahmen reduzierten den Umsatz um neun bis elf Prozent. Wie sich das auf die Lebensmittelverschwendung auswirkt, ist allerdings noch nicht klar. Es liegt aber nahe, dass diese zurückgeht.

(Ende)
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