Bald reicht eine einzige Impfung gegen HIV
MIT und Scripps Research Institute verstärken Immunantwort durch hinzugefügte Adjuvanzien
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Auffrischungsimpfung: Diese ist bald nicht mehr nötig (Foto: Gedesby1989, pixabay.com) |
Cambridge/San Diego (pte001/26.06.2025/06:00)
Mit einer einzigen Impfung lassen sich Menschen künftig besser vor der Autoimmunkrankheit HIV (Aids) schützen. Die Entwickler am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und am Scripps Research Institute haben nicht das Serum verändert, sondern zwei sogenannte Adjuvanzien hinzugefügt. Das sind Stoffe, die das Immunsystem zusätzlich stimulieren. Diese sind daran schuld, wenn Impfstellen schmerzen, aber auch daran, dass das jeweilige Serum effektiver ist.
Erfolgreiche Tierversuche
In einer Studie an Mäusen zeigen die Forscher, dass dieser Ansatz eine viel größere Vielfalt an Antikörpern gegen ein HIV-Antigen hervorruft als der Impfstoff allein oder mit nur einem Adjuvans. Der Impfstoff mit zwei Adjuvanzien reichert sich in den Lymphknoten an und bleibt dort bis zu einem Monat lang, sodass das Immunsystem eine viel größere Anzahl von Antikörpern gegen das HIV-Protein aufbauen kann.
Diese Strategie könnte zur Entwicklung von Impfstoffen führen, die nur einmal verabreicht werden müssen. Außer HIV könnte auch Corona so besser bekämpft werden, glauben die Entwickler. "Dieser Ansatz ist mit vielen proteinbasierten Impfstoffen kompatibel und bietet daher die Möglichkeit, neue Formulierungen für diese Art von Impfstoffen für eine Vielzahl verschiedener Krankheiten zu entwickeln", sagt MIT-Forscher J. Christopher Love.
Alaun am häufigsten genutzt
Die meisten Impfstoffe werden zusammen mit Adjuvanzien verabreicht, die eine stärkere Immunantwort auf das Antigen stimulieren. Ein oft verwendetes Adjuvans für proteinbasierte Impfstoffe, darunter auch solche gegen Hepatitis A und B, ist Aluminiumhydroxid, auch bekannt als Alaun.
Vor einigen Jahren entwickelte Darrell Irvine, Scribbs-Professor für Immunologie, ein weiteres Adjuvans auf Basis von Saponin, das aus der Rinde des Seifenrindenbaums gewonnen wird. Seine Arbeit zeigte, dass Nanopartikel, die sowohl Saponin als auch das entzündungsfördernde Molekül MPLA (Monophosphoryl Lipid A) enthalten, besser wirken als Saponin allein.
Dieser Nanopartikel, bekannt als SMNP, wird derzeit als Adjuvans für einen HIV-Impfstoff verwendet, der klinisch getestet wird. Irvine und Love kombinieren jetzt Alaun und SMNP und konnten zeigen, dass Impfstoffe, die beide Adjuvanzien enthalten, eine noch stärkere Immunantwort gegen HIV oder Corona hervorrufen.
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