pte20250623004 in Forschung

Tracking von Internet-Usern per Fingerprinting

Texas A&M University enthüllt raffinierte Methode zur Platzierung aussichtsreicher Werbung


Browser: Tarnen schützt nicht vor Verfolgung im Internet (Bild: pixabay.com, Mohamed_hassan)
Browser: Tarnen schützt nicht vor Verfolgung im Internet (Bild: pixabay.com, Mohamed_hassan)

College Station/Baltimore (pte004/23.06.2025/06:05)

Betreiber von Websites nutzen heimlich Browser-Fingerprinting, eine Methode zur eindeutigen Identifizierung eines Browsers, um Personen über Browser-Sitzungen und Websites hinweg zu verfolgen. Das haben Forscher der Texas A&M University herausgefunden. "Fingerprinting war schon immer ein Thema in der Datenschutz-Community, aber bis jetzt hatten wir keine eindeutigen Beweise dafür, dass es tatsächlich zur Verfolgung von Nutzern eingesetzt wird", sagt Experte Nitesh Saxena.

Überraschend viele Infos

Beim Besuch einer Website gibt der Browser überraschend viele Infos weiter, wie beispielsweise Bildschirmauflösung, Zeitzone, Gerätemodell und vieles mehr. Zusammen ergeben diese Details einen "Fingerabdruck", der oft einzigartig für den jeweiligen Browser ist. Im Gegensatz zu Cookies, die Nutzer löschen oder blockieren können, ist Fingerprinting viel schwieriger zu erkennen oder zu verhindern. Die meisten User haben keine Ahnung, dass dies geschieht. Und selbst datenschutzorientierte Browser haben Schwierigkeiten, es vollständig zu blockieren.

"Stellen Sie sich das wie eine digitale Signatur vor, von der Sie nicht wissen, dass Sie sie hinterlassen. Sie mögen anonym erscheinen, aber ihr Gerät oder Browser verrät Sie"", erklärt Zengrui Liu, Postdoc in Saxenas Labor. "Während frühere Arbeiten Browser-Fingerprinting und dessen Verwendung auf verschiedenen Websites untersucht haben, ist unsere Studie die erste, die Browser-Fingerprints und Werbungsverhalten in Zusammenhang bringt und damit im Wesentlichen die Beziehung zwischen Web-Tracking und Fingerprinting aufzeigt", so Yinzhi Cao, Co-Autor von der Johns Hopkins University.

Kein Anwender davor gefeit

Um zu untersuchen, ob Websites Fingerprinting-Daten nutzen, mussten die Forscher über das einfache Scannen von Websites auf das Vorhandensein von Fingerprinting-Code hinausgehen. Sie analysierten, wie Werbesysteme auf Änderungen der Browser-Fingerprints reagieren. Wenn Browser-Fingerprinting die Nachverfolgung beeinflusst, müsste sich die Änderung von Fingerprints auch auf die Gebote von Werbetreibenden auswirken, glaubten sie, und behielten Recht. Selbst Nutzer, die sich gemäß Datenschutzgesetzen ausdrücklich gegen Tracking entschieden haben, können dennoch durch Browser-Fingerprinting stillschweigend verfolgt werden, so die Forscher.

(Ende)
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