Drohnensystem entdeckt Erdgaslecks im Nu
Methode des Großforschungszentrums SINTEF will den Klimawandel signifikant verlangsamen
![]() |
SINTEF-Umweltingenieur Daniel Krause bei der Drohnen-Startvorbereitung (Foto: sintef.no) |
Trondheim (pte015/20.06.2025/12:30)
Daniel Krause und sein Team vom norwegischen Großforschungszentrum SINTEF haben ein drohnengestütztes System zum Finden von Erdgaslecks entwickelt. Die Drohne ist mit einem Methan-Sensor ausgestattet und scannt nach einem vorgegebenen Kurs regelmäßig die Umgebung von Bohr- und Förderplattformen. Die Punkte, an denen Methan in der Luft gemessen wird, werden mit der Windrichtung und deren Störungen vor allem durch die Plattform selbst abgeglichen. Daraus lassen sich die Punkte bestimmen, an denen Erdgas, dessen Hauptbestandteil Methan ist, unkontrolliert ausströmt.
Lecks schnell abzudichten
"Basierend auf unserem Verständnis der Rolle des Windes fliegt die Drohne in einem maßgeschneiderten Scan-Muster, einer sogenannten 'Fluxebene', in den Bereichen, in denen sich die Emissionen sammeln können. Das ermöglicht präzise und zuverlässige Messungen", unterstreicht Krause.
"Als wir die Messmethode auf der Plattform Gjøa von Vår Energi testeten, haben wir ein Methangasleck entdeckt, aus dem jährlichen 100 Tonnen Methan ausgetreten wären, wäre es unentdeckt geblieben." Vår Energi benötigte nicht mehr als eine Woche, um die notwendigen Reparaturen durchzuführen und seine Emissionen um 98 Prozent zu reduzieren. Vår Energi ist ein Konzern im norwegischen Stavanger, der Öl und Gas fördert.
Wind verrät besten Messplatz
Trifft Wind auf ein Hindernis, strömt er um dieses herum und erzeugt auf der anderen Seite einen Unterdruckbereich. "Das Gleiche passiert um Offshore-Plattformen herum und bedeutet, dass der beste Ort zur Messung der gesamten Methanemissionen nicht auf der Plattform selbst oder in unmittelbarer Nähe liegt, sondern dort, wo der Wind wieder zusammenfließt. Das ist oft über hundert Meter entfernt", erklärt Krause.
Methan ist nach CO2 der zweitgrößte Treiber des Klimawandels. Obwohl es eine viel kürzere Lebensdauer in der Atmosphäre hat - etwa zwölf Jahre im Vergleich zu mehreren Jahrhunderten für CO2 - erwärmen Methanemissionen die Atmosphäre deutlich schneller. Erdgas ist mindestens 25 Mal klimawirksamer als CO2. Methan ist heute für rund ein Drittel der globalen Erwärmung verantwortlich, und die Methankonzentrationen in der Atmosphäre sind in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |