pte20250618017 in Business

KI-Preisprognose steigert Erlös um 37 Prozent

Fraunhofer-Wissenschaftler sagen Regelleistungsmarktpreis mittels Algorithmus präzise vorher


Preise unter der Lupe: Neues Prognosemodell steigert den Erlös (Bild: pixabay.com, geralt)
Preise unter der Lupe: Neues Prognosemodell steigert den Erlös (Bild: pixabay.com, geralt)

Stuttgart (pte017/18.06.2025/12:30)

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA haben mittels Künstlicher Intelligenz (KI) den Regelleistungsmarktpreis, also den Preis für kurzfristig bereitgestellten Strom zur Netzstabilisierung, präzise vorhergesagt.

Diese Erkenntnis ist insbesondere für Unternehmen relevant, die ihren Strombedarf flexibel anpassen müssen und mit dem neuen Prognoseverfahren ihre Erlöse auf dem Regelenergiemarkt um bis zu 37 Prozent deutlich erhöhen können, sagen die Experten.

"Pay-as-Bid"-Markt

"Regelleistung wird auf dem 'Pay-as-Bid'-Markt gehandelt. Dort gilt ein Gebotsverfahren, bei dem jedem Anbieter der Preis gezahlt wird, mit dem er sein Gebot abgegeben hat. Wer den tatsächlich realisierten Strompreis also deutlich unterbietet, verzichtet auf Geld", so IPA-Leiter Alexander Sauer.

Und schlimmer noch: Wer mit seinem Gebot darüber liegt, geht komplett leer aus, unterstreicht dier Fachmann. Viele Industrieunternehmen setzen bislang auf einfache, statische Gebotsstrategien. Sie legten ihr Gebot also einmal fest und blieben dann dabei.

Oder sie orientieren sich am Preis des Vortags oder der vergangenen Woche, wenn sie ihr Gebot abgeben. Durch den Einsatz verschiedener maschineller Lernverfahren ist es den Wissenschaftlern nun gelungen, diesen Preis besser zu prognostizieren.

Plus Offset-Verfahren

Im zweiten Schritt haben die Fachleute ihre KI-Preisprognose um ein speziell entwickeltes Offset-Verfahren ergänzt. "Das ist die Nachbearbeitung des prognostizierten Strompreises, sodass das abgegebene Gebot leicht darunter liegt", sagt Sauers Kollege Vincent Bezold.

Das hat mit den Spielregeln auf dem Pay-as-Bid-Markt zu tun. "Wer dort mit seinem Gebot zu hoch liegt, geht leer aus. Deshalb lohnt es sich, den tatsächlichen Strompreis gezielt zu unterbieten - und genau das erreichen wir mit unserem Offset-Verfahren", ergänzt Bezold.

Schon ein um einen Euro pro Megawattstunde kleinerer Prognosefehler kann - je nach Markt - bis zu 3.631 Euro jährlichen Mehrerlös pro Megawatt bringen. Die datengetriebene Optimierung der Gebotsstrategie lohne sich also sorge für mehr Stabilität des Stromnetzes.

(Ende)
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