KI-generierte Podcasts vermitteln Forschung
Katholische Universität Löwen sieht Kommunikationshilfe für Wissenschaftler und Redakteure
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KI-generiert: Künstlich erstellte Podcasts versteht fast jeder (Foto: dark elf, pixabay.com) |
Löwen (pte002/17.06.2025/06:05)
Podcasts zu wissenschaftlichen Themen, erstellt von "NotebookLM", dem personalisierten KI-Forschungsassistenten von Google Labs, sind so gut, dass 50 Prozent der Hörer glauben, sie seien von Menschen erstellt. Diese Erfahrung hat Philip Moons von der Katholischen Universität Löwen gemacht. Er nutzte NotebookLM, um einen eigenen Forschungsbericht so aufzubereiten, dass er von Laien verstanden wurde.
"Von hoher Qualität überwältigt"
"Als ich einen ersten Test mit einem meiner eigenen Artikel durchführte, war ich von der hohen Qualität überwältigt. In diesem Moment wurde mir klar, dass ein solches System das Potenzial haben könnte, von Fachzeitschriften für die Wissenschaftskommunikation genutzt zu werden. Natürlich müssen Qualität und Genauigkeit bewertet werden", sagt Moons.
Zusammen mit seinem Team wählten sie zehn verschiedene Arten von Artikeln aus und ließen die KI daraus - mit Einverständnis der Autoren - Podcasts erstellen. Die Autoren wurden allerdings nicht darüber informiert, dass nicht Menschen, sondern KI die Podcasts erstellte. Dann baten sie die Autoren, die Ergebnisse zu bewerten.
Einfach und leicht verständlich
Laut den Autoren haben die Podcasts die wichtigsten Punkte ihrer Artikel "sehr einfach und leicht verständlich" wiedergegeben. Zudem seien sie gut strukturiert und wiesen eine gute Balance zwischen Länge und Tiefe auf. Sie mutmaßten, dass die Podcasts von Profis erstellt worden waren. Einige nahmen sogar an, dass die Sprecher einen Hintergrund in der Krankenpflege oder Medizin hatten.
Die meisten Autoren bezeichneten die Podcasts als zuverlässige Informationsquellen. Einige äußerten jedoch Kritik am amerikanischen Akzent und Stil - darunter auch eine gewisse Übertreibung der Forschungsergebnisse durch die Verwendung von Wörtern wie "amazing", "groundbreaking" und "totally".
Einige Ungereimtheiten bleiben
Allerdings haben die Autoren auch einige Ungenauigkeiten und Falschdarstellungen entdeckt. Manchmal fehlte der Kontext, medizinische Fachbegriffe wurden falsch verwendet und falsch ausgesprochen. Auf die Frage: "Wären Sie überrascht, wenn ich Ihnen sagen würde, dass dieser Podcast durch KI erstellt wurde?", antworteten fünf Autoren mit "Ja", darunter einer, der zuvor zum Thema KI geforscht hatte.
Podcasts dieser Art könnten für die breite Öffentlichkeit, aber auch für Fachpersonal hilfreich sein, um sie auf dem neuesten Stand zu halten, meinen die Autoren, allerdings nur dann, wenn die Fehler zuvor korrigiert würden. "Wenn Podcasts von KI generiert werden könnten, wäre das wirklich eine bahnbrechende Neuerung. Podcasts könnten mit sehr geringem Aufwand erstellt werden, indem man einfach den Artikel hochlädt und vielleicht ein paar Stichworte eingibt. So könnte man Menschen erreichen, die normalerweise keine wissenschaftlichen Zeitschriften lesen", so Moons.
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