Cannabis-Extrakt tötet gefährliche Pilze sicher
Forscher der Macquarie University stellen Millionen betroffenen Menschen effektive Hilfe in Aussicht
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Medikamentenentwicklerin Hue Dinh bei der Laborarbeit (Foto: mq.edu.au) |
Sydney (pte001/17.06.2025/06:00)
Ein Extrakt aus der Cannabis-Pflanze lässt sich laut Forschern der Macquarie University auch zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen beim Menschen nutzen. Das Mittel wird äußerlich gegen Kryptokokkose angewandt, an der weltweit jährlich 600.000 Menschen sterben. Die Experten arbeiten derzeit an einer rezeptfreien Salbe auf Cannabis-Basis, die gegen Hautinfektionen wirkt.
Schneller als bisherige Therapien
Die bioaktiven Substanzen Cannabidiol (CBD) und Cannabidivarin (CBDV) töten Cryptococcus neoformansab, einen von der Weltgesundheitsorganisation als besonders gefährlich eingestuften Erreger. Die Verbindungen töten auch Dermatophyten ab, die Hautinfektionen verursachen, und das viel schneller als mit heute üblichen Therapien. Die Ergebnisse öffnen die Tür für mögliche neue Behandlungen dieser Pilzinfektionen.
Laut Daten der Centers for Disease Control and Prevention sind jedes Jahr mehr als eine Mrd. Menschen weltweit von Pilzinfektionen betroffen. Ob Fußpilz, Hefepilzinfektion oder die potenziell tödliche Lungeninfektion Pneumocystis-Pneumonie: Pilzerreger sind eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung, für die es relativ wenige wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Aufgrund ihrer Arbeit im Bereich der Antibiotikaresistenz wusste Hue Dinh, Postdoktorandin in Molekularwissenschaften, dass die Entwicklung eines völlig neuen Medikaments und dessen Markteinführung Jahrzehnte dauern könnte. Ihr und Amy Cain, Assistenzprofessorin der Biologie, erschien es sinnvoller, mit pharmakologischen Wirkstoffen zu arbeiten, die bereits für andere Erkrankungen beim Menschen zugelassen sind, da ihre Sicherheit und Wirkungsweise bereits gut bekannt sind.
Auch Imker können bald aufatmen
Gemeinsam mit Mark Connor, Professor der Pharmakologie, haben die Forscher beide Cannabinoide am Pilzerreger Cryptococcus neoformans getestet und festgestellt, dass sie zuverlässig und schneller wirken als bisherige Antimykotika-Therapien. Auch gegen 33 weitere Erreger erwiesen sich die Extrakte als wirksam, sogar gegen die Große Wachsmotte, die Imkern zu schaffen macht, weil sie Bienenwachs frisst und damit die Lebengrundlage der Bienen zerstört.
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