Vertrauen verleitet zur Preisgabe von Daten
Viele Nutzer fallen laut Studie der Universität Duisburg-Essen auf "grüne" Versprechen herein
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User-Daten: Nutzer geben Informationen bei Vertrauen gerne her (Bild: pixabay.com, geralt) |
Duisburg/Essen (pte018/16.06.2025/13:59)
Wer persönliche Daten preisgibt, lässt sich dabei stark durch Empfehlungen von Freunden und Bekannten sowie durch "grüne" Versprechen - wie die CO2-Emissionen zu kompensieren - beeinflussen. Das zeigt eine neue Studie unter Federführung der Universität Duisburg-Essen.
Wahrgenommene Nachhaltigkeit
"Weltweit sind Menschen zunehmend daran gewöhnt, ihre Privatsphäre zumindest teilweise aufzugeben, um an der digitalen Welt teilzuhaben. Gleichzeitig sind die Menschen oft besorgt darüber, dass sie von Web-Dienstanbietern erkannt werden und ihre Privatsphäre vollständig verlieren," erklärt Studienverantwortlicher Conrad Ziller.
Die aktuelle Studie, so der Politikwissenschaftler weiter, nimmt dabei zwei bisher wenig beachtete Aspekte in den Fokus: sozialen Einfluss und die wahrgenommene Nachhaltigkeit eines Dienstes - etwa in Bezug auf CO2-Emissionen. Die Daten dazu stammen von einem groß angelegten deutschen Online-Experiment von 2023.
"Ausstrahlungseffekte" eindämmen
Ziller sieht angesichts der Motivlage zur Datenweitergabe die Gefahr, dass Anbieter Umwelt- oder Sozialbotschaften einsetzen könnten, um von problematischen Datenschutzpraktiken abzulenken. Nachhaltigkeitsversprechen sollten daher von datenschutzrelevanten Infos getrennt und Nutzer gezielt über deren Einfluss auf Entscheidungen aufgeklärt werden.
So will der Forscher die Wahrnehmung verzerrenden "Ausstrahlungseffekte" eindämmen. Ein Beispiel sei eine grüne App, die mit CO2-neutralen Fahrten, Ökostrom und Baumpflanzungen werbe. Umweltbewusste vertrauten solchen Diensten oft stärker - und übersähen, dass die App Bewegungsdaten erhebe, obwohl das für den ökologischen Zweck gar nicht nötig sei.
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