pte20250616001 in Leben

Gelbsucht lässt Malaria glimpflich verlaufen

Wissenschaftler-Team entwickelt einen innovativen Ansatz zur Herstellung neuer Medikamente


Moskito: Gelbsucht hilft effektiv gegen den Malaria-Erreger (Foto: pixabay.com)
Moskito: Gelbsucht hilft effektiv gegen den Malaria-Erreger (Foto: pixabay.com)

Lissabon/Baltimore (pte001/16.06.2025/06:00)

Malaria-Patienten, die gleichzeitig Gelbsucht bekommen, haben einen milderen Krankheitsverlauf. Dafür verantwortlich ist Bilirubin, ein Farbstoff, der der Gelbsucht ihren Namen gibt. Dieser entsteht infolge des Zerfalls roter Blutkörperchen durch den Marlaria-Erreger, sagen Miguel Soares vom Gulbenkian Institute for Molecular Medicine und Bindu Paul von der Johns Hopkins University. Das Wissen wollen sie nutzen, um Medikamente zur Malaria-Bekämpfung auf Bilirubin-Basis zu entwickeln.

Rolle von Bilirubin war unklar

Soares kam mit Paul in Kontakt, nachdem er ihre Forschungsergebnisse in der Fachzeitschrift "Cell Chemical Biology" gelesen hatte, in denen die wichtige Rolle von Bilirubin beim Schutz der Gehirnzellen vor Schäden durch oxidativen Stress identifiziert worden war. Frühere Forschungen im Soares-Labor wiesen bereits auf einen Zusammenhang zwischen Bilirubin und Malaria hin, doch laut Paul war lange unklar, ob der Farbstoff vor der Krankheit schützt oder sie verschlimmert.

Um die Rolle von Bilirubin zu klären, haben die Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit dem Labor von Florian Kurth an der Charité und dem Centre de Recherches Médicales de Lambaréné Blutproben von 42 Freiwilligen analysiert, die mit dem Malaria-Parasiten P. falciparum infiziert waren, der laut der Weltgesundheitsorganisation die tödlichste Form der Krankheit verursacht. Sie stellten eindeutig fest, dass bei denjenigen, die mehr Bilirubin im Blut hatten, die Malaria glimpflicher verlief.

Tests mit Mäusen erfolgreich

Kontrollen bei Mäusen, denen die Fähigkeit fehlte, Bilirubin zu produzieren, kamen zum gleichen Ergebnis. Bei diesen verlief die Krankheit ernster. "Bilirubin galt einst als Abfallprodukt. Diese Studie bestätigt, dass es eine wichtige Schutzmaßnahme gegen Infektionskrankheiten und möglicherweise neurodegenerative Erkrankungen sein könnte", verdeutlicht Paul abschließend.

(Ende)
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