pte20250612001 in Forschung

Schwurbler nutzen gezielt Tintenfisch-Karten

Material dient Propagandazwecken und leistet verschwörerischem Denken immensen Vorschub


Tintenfisch: Sinnbild für angeblich verschwörerische Mächte (Bild: pixabay.com, QuinnBrak)
Tintenfisch: Sinnbild für angeblich verschwörerische Mächte (Bild: pixabay.com, QuinnBrak)

Boston (pte001/12.06.2025/06:00)

Tintenfisch-Karten fördern verschwörerisches Denken. Zu dem Schluss kommt eine neue Analyse der Northeastern University unter der Leitung von Michael Correll. Details sind in "Proceedings of the 2025 CHI Conference on Human Factors in Computing Systems" nachzulesen.

Cancel Culture und Faschismus

Während der Corona-Pandemie hat Correll damit begonnen, Tintenfisch-Karten zu sammeln und ausgewertet. Bei der Untersuchung Hunderter Beispiele - mit Tintenfischen, die alles von Cancel Culture über Faschismus bis hin zu Standard Oil darstellen - hat er festgestellt, dass die Darstellungen eher ein Propagandainstrument als ein sachlicher Wegweiser sind.

"Es ist eine Art Propaganda-Kartentyp, bei dem man versucht, seinen Gegner wie eine große, finstere Macht aussehen zu lassen, die überall ist und alles kontrollieren will. Was diese finstere Macht genau ist, bleibt offen - meistens ein anderes Land, eine andere Ideologie, manchmal eine Religion, ein Unternehmen oder eine Einzelperson", unterstreicht Correll.

Sechs Merkmale herausgearbeitet

Der Wissenschaftler hat sechs typische Merkmale von Tintenfisch-Karten identifiziert: Zentralität, Tentakularität, Reichweite, Absichtlichkeit, Greif-Charakter und Bedrohung. Die ersten beiden beziehen sich auf die physischen Eigenschaften des Tintenfischs - den Kopf und die Arme - im Gegensatz zu Tintenfischen haben Kraken keine Tentakel, sondern Arme.

Eine Erkenntnis im Zeitalter von Desinformation und Fake News ist laut Correll: "Das Problem der Desinformation zu lösen ist nicht so einfach wie das Etikettieren von allem, was schlecht ist. Es gibt viele subtile Wege, wie wir uns selbst davon überzeugen, was wahr ist in der Welt."

(Ende)
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