Gebärmutterkrebs: Kaum Lynch-Syndrom-Tests
Studie der University of Edinburgh: Fast unbekannte Erkrankung erhöht das Krebsrisiko weiter
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Junge Britin: Medizinische Versorgung ist oft lückenhaft (Foto: pixabay.com, graham wizardo) |
Edinburgh (pte012/11.06.2025/10:30)
Patientinnen mit Gebärmutterkrebs werden mit dem Lynch-Syndrom nicht auf eine genetische Erkrankung getestet, die die Wahrscheinlichkeit weiterer Erkrankungen erhöht. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung der University of Edinburgh. Trotz der Richtlinien des National Health Service wurde bei weniger als der Hälfte der Betroffenen ein entsprechender Bluttest durchgeführt. Beim Lynch-Syndrom handelt es sich um eine Erbkrankheit, die anfälliger für Gebärmutter- und Darmkrebs macht.
Mangelnde Kommunikation
Die Forscher haben über 2.500 Fälle von Gebärmutterkrebs überprüft, die zwischen 2022 und 2023 in Großbritannien und Irland auftraten. 91 Prozent der Tumore wurden auf Marker des Lynch-Syndroms getestet. Die Ergebnisse wurden jedoch nicht einem weiteren klinischen Team kommuniziert. Daher wurden auch weder eine weitere genetische Beratung noch Bluttests vereinbart. Zwei Drittel der Patientinnen mit einer Berechtigung für eine genetische Beratung erhielten eine Überweisung.
Diese Patientinnen fanden sich auf langen Wartelisten wieder, die zu einer hohen Abbrecherquote führten. Nur 48 Prozent der Frauen mit Gebärmutterkrebs absolvierten einen Bluttest. Diese Lücken bei den Tests bedeuten, dass viele Patientinnen mit Lynch-Syndrom nicht entdeckt werden und sie über ein Darmkrebsrisiko verfügen. Familienmitglieder sind davon ebenfalls betroffen. Ein früher Nachweis würde vorbeugende Maßnahmen zur Verringerung eines weiteren Risikos ermöglichen.
Lynch-Syndrom unbekannt
Vom Lynch-Syndrom ist einer von 300 Menschen betroffen. Nur fünf Prozent wissen allerdings, dass sie unter dieser Krankheit leiden. Sie wird durch kleine Veränderungen der DNA verursacht. Patienten mit einem Lynch-Syndrom verfügen über eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass sie an Gebärmutterkrebs erkranken. Bei der allgemeinen Bevölkerung liegt dieser Wert bei drei Prozent. Die Forschungsergebnisse sind in "BMJ Oncology" veröffentlicht worden.
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