pte20250611006 in Business

US-Zölle scheuchen Fast-Fashion-Branche auf

Unternehmen verlagern Produktion ins billigere Ausland und Ausbeutung bleibt großes Problem


Billigmode: Fast-Fashion-Firmen durch US-Politik stärker unter Druck (Foto: pixabay.com, jarmoluk)
Billigmode: Fast-Fashion-Firmen durch US-Politik stärker unter Druck (Foto: pixabay.com, jarmoluk)

Carlton (pte006/11.06.2025/06:15)

Die Handels- und Zollpolitik der US-Regierung versetzt die Fast-Fashion-Branche weltweit in Aufruhr. Nach Angaben des Medien-Netzwerkes "The Conversation" verlagern viele Bekleidungsfirmen ihre Produktion aus China in Länder wie Vietnam oder Kambodscha. Dies habe schon während Trumps erster Amtszeit begonnen, als die ersten China-spezifischen Zölle eingeführt wurden. Jetzt habe sich dieser Trend mit den neuen Zöllen weiter forciert.

Fast-Fashion tickt zügig

Als US-Präsident Donald Trump umfassende neue Zölle auf chinesische Importe einführte, sei das Ziel gewesen, die Produktion wieder in die USA zu holen und lokale Arbeitsplätze zu schützen. Dieser Prozess der Rückverlagerung sei jedoch komplex und erfordere jahrelange Investitionen und Planungen - viel zu langsam für die Welt der ultraschnellen Mode, in der Marken daran gewöhnt sind, innerhalb von Wochen und nicht Jahren zu reagieren.

Plattformen wie Shein und Temu bieten trendige Kleidung zu extrem niedrigen Preisen an und haben damit Erfolg. Ein Kleid für fünf US ist für viele Kunden ein Schnäppchen. Möglich seien solche Billigpreise nur durch ausbeuterische Produktionsverhältnisse. So lässt Shein viele Textilien im chinesischen Guangzhou produzieren, wo Arbeiter oft bis zu 14 Stunden täglich unter schlechten Bedingungen nähen, um mit der Nachfrage nach neuen Artikeln Schritt zu halten.

Oft unfaire Strukturen

Die USA gehen gegen China-Importe vor, um die Wettbewerbsfähigkeit eigener Waren zu verbessern. Dazu gehören die Anhebung der Zölle auf chinesische Waren auf bis zu 145 Prozent (inzwischen ausgesetzt) und die Schließung des "De-minimis"-Schlupflochs, durch das Einfuhren unter 800 Dollar zollfrei eingeführt werden konnten

Aber diese Zölle haben die ausbeuterische Praxis der Fast-Fashion-Modefirmen keineswegs gestoppt. Diese haben die Produktion in Länder mit niedrigeren Zöllen und noch niedrigeren Arbeitskosten verlagert, etwa auf die Philippinen mit einem vergleichsweise niedrigen Zollsatz von 17 Prozent, heißt es abschließend.

(Ende)
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