Viele Influcencer sind moralisch verkommen
Forscherinnen weisen schädliche Wirkung in Bezug auf massenhaft zweifelhaften Content nach
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Influencerin: unrealistische Ideale als Vermarktungsstrategie (Foto: pixabay.com, Jay Soundo) |
Montréal (pte001/06.06.2025/06:00)
In ihrem Buchkapitel "Influencer Marketing. Building Brand Communities and Engagement" weisen Aya Aboelenien von der HEC Montréal und Ai Ming Chow von der University of Melbourne moralische Defizite von Influencern nach. Diese würden Partnerschaftsvereinbarungen verschweigen, unrealistische Standards bei Schönheit und Lifestyle aufrechterhalten oder sogar bewusst lügen. 2023 konnte die Australian Competition und Consumer Commission nachweisen, dass 81 Prozent der Influencer ihre bezahlten Partnerschaften nicht entsprechend offenlegten.
Diät heilt angeblich Krebs
Zahlreiche Influencer wurden zudem beim Flunkern über ihren Lebensstil erwischt. Die Australierin Belle Gibson zum Beispiel behauptete, durch eine Diät von ihrer tödlichen Krebserkrankung geheilt worden zu sein. Sie war damit sehr erfolgreich und wurde schließlich zu einer Strafe von 410.000 Dollar, rund 360.000 Euro, verurteilt. Trotz dieser Kontroverse wurde ihre Geschichte von Netflix in der Serie "Apple Cider Vinegar" verfilmt und damit die Geldmaschine auch für sie weiter angekurbelt.
Influencer, vor allem sogenannte CGI-Influencer, werden von Usern häufig für das Verewigen von unrealistischen Standards und Lebensstilentscheidungen diffamiert. Von der "perfekten Familie", der "perfekten Frau" zu superdünnen und perfekt ausgeprägten Schönheitsidealen fördert dieser Content laut den Forscherinnen schädliche soziale Vergleiche.
Unsicherheiten ausgenutzt
Diese Darstellungen können zu Angstgefühlen und einem geringen Selbstwertgefühl führen. Die Influencer, so das Buch, nutzen diese Unsicherheiten, um Geld zu machen und an Einfluss zu gewinnen. Bei männlichen Usern nehme der Druck ständig zu, den sogenannten "Instabod", also einen idealen Körper zu erreichen, der aussieht wie eine Skulptur. Hier haben die Experten in der Fachliteratur einen Zusammenhang mit den Symptomen einer Fitness- und Muskelsucht nachgewiesen.
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