Schönheit nicht in allen Kulturen von Vorteil
Attraktivität in West- und Osteuropa sowie in Asien laut neuer Analyse gänzlich anders bewertet
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Jung und schön: Assoziationen damit kulturell unterschiedlich (Bild: pixabay.com, RALPH_GERMANY) |
Mannheim/Zürich (pte016/04.06.2025/10:30)
Die sogenannte "Schönheitsprämie", also der Vorteil, den attraktive Menschen im Beruf, bei der Partnerwahl oder im sozialen Umfeld genießen, ist zwar weltweit verbreitet - aber keineswegs überall gleich ausgeprägt oder gleich definiert. Zu dem Schluss kommt eine Studie von Forschern der Universität Mannheim und der ETH Zürich.
68 Sprachen untersucht
Die Wissenschaftler haben haben große Sprachmodelle in 68 Sprachen analysiert und daraus einen länderübergreifenden Index entwickelt. So konnten sie herausfinden, wie eng Begriffe wie "schön" oder "hübsch" mit positiven Eigenschaften wie "erfolgreich" verknüpft sind.
"Wir haben festgestellt, dass fast überall auf der Welt Schönheit eher mit etwas Positivem als mit etwas Negativem assoziiert wird - aber eben nicht überall", so ETHZ-Experte Benjamin Kohler. Westliche Länder würden sich unterscheiden von Osteuropa und Teilen Asiens.
Erfolg versus Inkompetenz
In westeuropäischen Ländern wie Frankreich, Italien und Finnland wird Schönheit laut der Analyse in Sprachmodellen sehr oft mit Kompetenz, Intelligenz oder Vertrauenswürdigkeit assoziiert. Diese Kulturen setzen äußere Attraktivität mit Leistungsfähigkeit und Erfolg gleich. Diesen Effekt haben die Forscher zusätzlich in Ländern wie Somalia festgestellt.
Anders sieht es beispielsweise in Rumänien oder in einigen asiatischen Ländern wie Vietnam aus: Hier wird Schönheit deutlich seltener mit solchen "statusorientierten" Eigenschaften verknüpft. Die Menschen dort scheinen sogar negative Ansichten über Schönheit zu haben, die mit Inkompetenz, Misstrauen und Versagen assoziiert werden, sagen die Fachleute.
Warum in manchen Kulturen Schönheit eher ein Vorteil als in anderen ist, bleibt unklar. Die Studienautoren vermuten, dass Schönheit in diesen Kulturen eher mit evolutionären Vorteilen verbunden sein könnte. Studien zeigen, dass Schönheit oft als Zeichen von Gesundheit gilt - und daher Attraktivere tendenziell bessere Überlebens- und Fortpflanzungschancen haben.
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