pte20250603019 in Leben

Atemanalyse macht Kinder-Narkose sicherer

Forscher der Universität Basel weisen Abbauprodukte von Propofol nach und passen Dosierung an


Atemluft aus dem Probenbeutel wird in Massenspektrometer gepresst (Foto: unibas.ch)
Atemluft aus dem Probenbeutel wird in Massenspektrometer gepresst (Foto: unibas.ch)

Basel (pte019/03.06.2025/11:30)

Die Analyse der Atemluft ermöglicht eine präzisere Dosierung der Narkose von Kindern bei einem medizischen Eingriff. Laut einer neuen Studie der Universität Basel lässt sich aus der Atemluft direkt bestimmen, wie der Körper auf die Anästhesie reagiert. Details sind in "Anesthesiology" publiziert.

Stoffwechselprodukte erspürt

Mit Messgeräten, die speziell dafür an der Universität Basel entwickelt wurden, spüren die Experten Stoffwechselprodukte sowie Medikamente und ihre Abbauprodukte im Atem auf. Laut dem Team um Pablo Sinues steht bei der Narkose neben Körpergröße, Gewicht, Geschlecht und Alter nun ein weiterer Parameter für eine optimale Dosierung zur Verfügung.

Die Exposition des Gehirns, wo sich der Effekt von Propofol entfaltet, konnten Fachleute bisher nur anhand indirekter Rückschlüsse bestimmen. Vitalzeichen und Bewegungen oder auch Messungen der Hirnaktivität dienen als Indizien für nötige Anpassungen der Propofolmenge, damit das Kind weder aufwacht noch einer zu hohen Konzentration ausgesetzt ist.

Anpassung bei der OP

Der Wirkstoff und seine Abbauprodukte lassen sich zuverlässig im Atem nachweisen. Zudem entsprachen die Ergebnisse sehr gut den im Blut gemessenen Konzentrationen, heißt es. Die Atemanalyse zeigt zudem eine ganze Reihe von Stoffen, die der Organismus in Reaktion auf eine bestimmte Art von Stress während einer Narkose und Operationen produziert.

"Wir können mit dieser Methode also nicht nur die Propofolkonzentration bestimmen, sondern auch messen, wie der Körper auf die Anästhesie und die OP reagiert", erklärt Sinues. Die sehr seltenen Fälle, in denen Propofol zu Komplikationen führe - insbesondere bei Heranwachsenden - ließen sich anhand dieser Messwerte womöglich frühzeitig erkennen.

(Ende)
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