Erderwärmung erhöht Krebsrisiko bei Frauen
Mittlerer Osten und Nordafrika laut Studie der American University in Cairo stark betroffen
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Schwarze Frau: Klimawandel erhöht Krebswahrscheinlichkeit (Foto: pixabay.com, quentcourtois0) |
Kairo (pte003/28.05.2025/06:00)
Die globale Erwärmung macht Brust-, Eierstock-, Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs im Mittleren Osten und Nordafrika häufiger und tödlicher. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der American University in Cairo. Dieser Anstieg ist in Zahlen zwar klein, aber statistisch signifikant und legt im Laufe der Zeit zu. Die in "Frontiers in Public Health" publizierte Untersuchung legt einen beträchtlichen Anstieg des Krebsrisikos und der damit verbundenen Todesfälle nahe.
Eierstock- und Brustkrebs
Steigen die Temperaturen, nimmt auch die Krebssterblichkeit bei Frauen zu, betont Erstautorin Wafa Abuelkheir Mataria. Das sei vor allem bei Eierstock- und Brustkrebs der Fall. Für die Studie haben die Experten ein Sample bestehend aus 17 Ländern des Mittleren Ostens und Nordafrika untersucht: Algerien, Bahrain, Ägypten, Iran, Irak, Jordanien, Kuwait, Libanon, Marokko, Oman, Katar, Saudi-Arabien, Syrien, Tunesien, Vereinigte Arabische Emirate und Palästina. Diese Länder sind durch den Klimawandel ernsthaft gefährdet und erleben bereits jetzt eklatante Anstiege der Temperaturen.
Die Wissenschaftler haben Daten zum Auftreten und der Sterblichkeit bei den untersuchten Krebsarten gesammelt und diese mit den Veränderungen der Temperatur zwischen 1998 und 2019 verglichen. Das Auftreten der Krebserkrankungen stieg von 173 auf 280 Fälle pro 100.000 Personen pro jeden zusätzlichen Grad Celsius. Eierstockkrebs nahm am meisten zu und Brustkrebs am wenigsten. Die Sterblichkeit stieg von 171 auf 332 pro 100.000 Personen an. Der größte Anstieg zeigte sich bei Eierstockkrebs und der geringste bei Gebärmutterhalskrebs.
Sechs Länder sehr ähnlich
In nur sechs Ländern haben die Forscher eine Zunahme der Krebserkrankungen und der Todesfälle festgestellt: Katar, Bahrain, Jordanien, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate und Syrien. Dafür könnten die besonders extremen Temperaturen im Sommer oder andere Faktoren verantwortlich sein, die von dem Modell nicht erfasst worden sind, mutmaßen die Fachleute. Dieser Anstieg war auch nicht einheitlich. In Katar kam es bei Brustkrebs zu einem Anstieg um 560 Fälle pro 100.000 Personen pro Grad an höherer Temperatur. In Bahrain lag dieser Wert nur bei 330 Erkrankungen.
Eine erhöhte Umwelttemperatur ist zwar ein wahrscheinlicher Risikofaktor. Es ist aber denkbar, dass auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Die größere Hitze könnte zum Beispiel auch mit einer stärkeren krebserregenden Luftverschmutzung in Verbindung stehen. Laut Co-Autor Sungsoo Chun sind Frauen physiologisch vor allem während der Schwangerschaft anfälliger für klimabedingte Gesundheitsrisiken. "Marginalisierte Frauen sind den Umweltgefahren stärker ausgesetzt und haben weniger Zugang zu einem frühen Screening und einer frühen Behandlung", sagt Chun.
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