pte20250527001 in Leben

Küssen kann zu psychischen Störungen führen

Gesundheitszustand von Partnern gleicht sich laut einer neuen internationalen Untersuchung an


Kuss am Strand: So können psychische Störungen übertragen werden (Foto: Summerstock, pixabay.com)
Kuss am Strand: So können psychische Störungen übertragen werden (Foto: Summerstock, pixabay.com)

Teheran (pte001/27.05.2025/06:00)

Küsse übertragen nicht nur Bakterien und Viren, sondern auch psychische Störungen. Zu dem Schluss kommt eine Studie mit frisch verheirateten Paaren unter Beteiligung der iranischen Shahid Beheshti University. Den Forscher zufolge können Depressionen und Ängste über das orale Mikrobiom, also die Gesamtheit der Mikroorganismen im Speichel, von einem Ehepartner auf den anderen übertragen werden.

Mikrobiom und Stresshormon

An der Untersuchung waren Forscher aus Indien, Italien, Großbritannien und dem Iran beteiligt. Zunächst haben sie 1.740 iranische Paare auf Schlaflosigkeit untersucht, die in den vergangenen sechs Monaten geheiratet hatten und zusammenlebten. Bei 268 Paaren wurden sie fündig: Einer der beiden Partner war gesund, der andere litt an Schlafstörungen mit Angstzuständen und Depressionen.

Am ersten und am 180. Tag der Studie haben die Forscher bei allen Teilnehmern die Zusammensetzung der Mundmikrobiota und der Cortisolspiegel (Stresshormon) im Speichel erfasst. Die Teilnehmer wurden gebeten, ihre Ernährungsgewohnheiten, ihre Mundhygiene und ihre Bewegungsgewohnheiten während der Studie nicht zu ändern.

Frauen sind stärker betroffen

Nach sechs Monaten haben sich die Störungen auf den gesunden Partner übertragen. Frauen waren stärker betroffen. Die Mikrobiotika der Partner wurden immer ähnlicher, ebenso der psychische Zustand. "Wir haben ermittelt, dass Veränderungen in der Zusammensetzung der Mundflora mit Veränderungen des Schweregrads von Schlaflosigkeit, des Cortisolspiegels im Speichel sowie der Werte für Depressionen und Angstzustände zusammenhängen", so Studienleiter Reza Rastmanesh.

Die gesammelten Ergebnisse stimmen mit früheren Studien zum Cortisolspiegel im Speichel sowie zu den Werten für Depressionen und Angstzustände überein, heißt es. "Diese Erkenntnisse könnten unsere Denkweise über die Behandlung von Depressionen und Angstzuständen in Beziehungen verändern. Anstatt sich ausschließlich auf den betroffenen Patienten zu konzentrieren, sollten Mediziner das Paar als Einheit betrachten und beide Partner behandeln, selbst wenn nur einer offensichtliche Symptome zeigt."

(Ende)
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