Brain Drain bringt Vorteile für beide Länder
Potenzielle Auswanderer investieren mehr in Bildung und dienen als Vorbild für Landsleute
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Freiheitsstatue: Abkehr von liberaler Einwanderungspolitik schadet USA (Bild: pixabay.com/John Hain) |
San Diego/Cambridge (pte006/26.05.2025/06:15)
Die Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte aus unterentwickelten Ländern hilft nicht nur der Entwicklung der Zielländer wie den USA und europäischen Ländern, sondern auch den Staaten, die diese Bürger verlieren. Diese auf den ersten Blick unglaubwürdige Folge der Migration glauben Forscher der University of California San Diego beweisen zu können.
Wertvolle Erfahrungen gesammelt
Die Chance auszuwandern, ermutige Menschen in ärmeren Staaten, in Bildung und Ausbildung zu investieren, was positive Auswirkungen sowohl auf die Heimat- und die Aufnahmeländer habe. Ökonom Gaurav Khanna: "Die USA profitieren davon, wenn sie weiter die besten Talente aus aller Welt anziehen, seien es technische Innovatoren oder ausgebildete Krankenschwestern. Wenn wir jedoch die Türen schließen, riskieren wir diese globalen Vorteile zu verlieren."
Laut dem Team um Khanna halten hochqualifizierte Migranten oft berufliche Kontakte über die Grenzen hinweg auf, was Handel, Investitionen und Innovationen erleichtert. Migranten, die aus den USA in ihre Heimatländer zurückkehren, trügen zudem dazu bei, einheimische Unternehmen mit internationalen Lieferketten und Forschungspartnerschaften zu verbinden.
"Ein Großteil des Handels funktioniert über menschliche Netzwerke. Wenn man in den USA gearbeitet hat und dann in die Heimat zurückkehrt, kennt man die Menschen, die Standards, die Märkte und kann dabei helfen, Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Das schafft nachhaltigen Wert", unterstreicht Khanna.
Run auf philippinische Pflegeschulen
Der Bericht dokumentiert positive Kettenreaktionen. Als die USA etwa die Erteilung von Visa für Pflegekräfte aus den Philippinen erleichterten, stieg die Zahl der Einschreibungen an Pflegeschulen auf den Philippinen sprunghaft an. Pro migrierter Pflegekraft kamen neun neue hinzu. Ähnliche Trends waren in Indien zu beobachten, wo die Erleichterung der Erteilung von US-Visa die Beschäftigung im IT-Sektor um 5,8 Prozent ansteigen ließ.
Khanna und seine Co-Autoren von der Yale University, der Cornell University, der Weltbank und anderen Institutionen argumentieren, dass die jüngsten Verschärfungen in der US-Einwanderungspolitik sowohl die Innovation in den USA als auch den globalen Fortschritt gefährden könnten.
Erschwerend für die USA kommt hinzu, dass hochqualifizierte Beschäftigte und Forscher angesichts der Repressalien durch die Regierung Donald Trump zunehmend das Land verlassen, unter anderem Richtung Deutschland, wie pressetext berichtete. Durch das gerade erlassene Verbot der Ausbildung von Ausländern an der Harvard University dürften sich die Probleme für die USA noch verschärfen.
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