pte20250521020 in Business

Auftragsmangel treibt Firmen in die Pleite

Zahl der Unternehmensschließungen 2024 binnen Jahresfrist um rund 16 Prozent angewachsen


Trendpfeil: Deutsche Wirtschaft in der Rezession gefangen (Bild: pixabay.com, geralt)
Trendpfeil: Deutsche Wirtschaft in der Rezession gefangen (Bild: pixabay.com, geralt)

Mannheim/München (pte020/21.05.2025/13:59)

Die deutsche Wirtschaft bleibt in der Rezession und beklagt neben einem Auftragsmangel auch die Schließung von immer mehr Unternehmen. Laut dem ifo Institut berichteten im April 37,3 Prozent der Firmen von fehlenden Orders.

Obwohl sich die Lage leicht gebessert hat (40,2 Prozent im Januar), stieg die Zahl der Unternehmensschließungen 2024 binnen Jahresfrist um 16 Prozent, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung heute, Mittwoch, schreibt.

"Zahlen sind alarmierend"

"Die Schließungszahlen sind in allen Wirtschaftsbereichen alarmierend. Seit 14 Jahren haben wir keine höheren Werte mehr gesehen. Vor allem die Industriebetriebe leiden unter den hohen Energiekosten in der Produktion, während der Wettbewerbsdruck durch ausländische Anbieter steigt", erklärt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung.

Allein in energieintensiven Bereichen sind dem Experten zufolge 1.050 Betriebsschließungen registriert worden - ein Anstieg um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Chemie- und Pharmaindustrie gaben 360 Unternehmen auf - der höchste Stand seit über 20 Jahren.

"Keine nachhaltige Erholung"

Was die schlechte Auftragslage angeht, so sieht ifo-Analyst Klaus Wohlrabe "noch keine nachhaltige Erholung". In der Industrie sei der Anteil der betroffenen Firmen deutlich zurückgegangen: von 44,8 auf 36,8 Prozent. Vor allem im Automobilbau und in der chemischen Industrie habe sich die Lage etwas entspannt.

Im Maschinenbau, so die Einschätzung des ifo Instituts weiter, liegt der Anteil mit rund 43 Prozent weiterhin sehr hoch. In der Nahrungsmittelindustrie und bei den Getränkeherstellern sei der Anteil der Unternehmen, die von fehlenden Aufträgen berichten, gestiegen. Mit 19 und 25 Prozent sei der Anteil jedoch vergleichsweise niedrig.

Im Groß- und Einzelhandel bleibt der Auftragsmangel ein weitverbreitetes Problem. Im Großhandel berichten gut 61 Prozent, im Einzelhandel rund die Hälfte der Betriebe über fehlende Aufträge. Im Dienstleistungssektor ist der Anteil der betroffenen Unternehmen leicht von 31,2 auf 32,2 Prozent gestiegen, heißt es abschließend vom ifo Institut.

(Ende)
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