Forscher sanieren Korallenriffe mit einem Gel
Langsam entweichende Duftstoffe locken Larven an und führen zur effektiven Neuansiedlung
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Daniel Wangpraseurt und Samapti Kundu im Korallenlabor (Foto: Erik Jepsen, ucsd.edu) |
San Diego (pte001/20.05.2025/06:00)
Forscher der University of California San Diego um den Meeresbiologen Daniel Wangpraseurt und seinen Postdoktoranden Samapti Kundu wollen Korallenriffe mit dem Gel "SNAP-X" sanieren, das genau die Duftstoffe emittiert, die Korallenlarven dazu bewegen, sich an der Quelle dieser Aromen anzusiedeln.
20 Prozent mehr Ansiedlungen
Als die Forscher das Gel im Labor auf Oberflächen aufgetragen haben, stieg die Ansiedlungsrate von Korallenlarven im Vergleich zu unbehandelten Oberflächen um das bis zu 20-Fache. SNAP-X könnte dazu beitragen, einen großen Engpass bei den Bemühungen zur Wiederherstellung von Riffen zu überwinden, insbesondere in einer Zeit, in der der Klimawandel die Gesundheit der Korallenlebensräume gefährdet. Das Gel setzt bis zu einem Monat lang die für Korallen attraktiven Chemikalien frei.
"Korallen sind Tiere, und ihre Larven wählen sehr sorgfältig aus, wo sie sich ansiedeln, denn sobald sie sich festgesetzt haben, bleiben sie dort ein Leben lang. Mit SNAP-X haben wir ein Material geschaffen, das chemische Signale aussendet, die den Korallenlarven mitteilen, dass dies ein guter Ort zum Leben ist", verdeutlicht Wangpraseurt die spezielle Vorgehensweise.
Korallenriffe 375 Mrd. Dollar wert
Korallenriffe sind durch die vom Klimawandel verursachte Erwärmung der Ozeane stark bedroht. Es wird prognostiziert, dass sie bei einer Erwärmung um 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau um 70 bis 90 Prozent und bei zwei Grad plus um 99 Prozent absterben. Der Rückgang entspricht einem geschätzten wirtschaftlichen Wert von 375 Mrd. Dollar. Die Riffe sind Heimat vieler Meerestiere, die auch für die Ernährung der Menschen wichtig sind.
Mittlerweile ist es gelungen, Korallen zu züchten, die auf eine Erhöhung der Wassertemperaturen weniger empfindlich reagieren. Doch es ist schwierig, sie dazu zu bringen, sich beispielsweise dort festzusetzen, wo Korallenriffe geschädigt worden sind oder auf Untergründen, die von Menschen geschaffen worden sind. Das neue Gel überwindet dieses Hindernis, sind sich die Wissenschaftler abschließend sicher.
(Ende)
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