Online-Schlagzeilen werden immer plakativer
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung hat 40 Mio. Headlines wissenschaftlich ausgewertet
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News am laufenden Band: Online-Schlagzeilen werden immer plakativer (Bild: mpib-berlin.mpg.de) |
Berlin (pte017/19.05.2025/12:30)
Längere, negativere und zunehmend auf Klickzahlen ausgerichtete Online-Schlagzeilen - und das unabhängig von der journalistischen Qualität. Die digitale Medienlandschaft hat sich laut Forschern des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in den vergangenen 20 Jahren stark verändert. Für die Analyse sind 40 Mio. Schlagzeilen englischsprachiger News-Seiten analysiert worden.
Neues digitales Umfeld
"Viele dieser Veränderungen deuten auf eine Anpassung an die Anforderungen und Möglichkeiten des digitalen Umfelds hin", resümiert Erstautor Pietro Nickl. Journalismus mit seinen Schlagzeilen sei wie ein Marktplatz im Kampf um die Aufmerksamkeit der Leserschaft.
Laut der in "Humanities and Social Sciences Communications" veröffentlichten Studie lässt sich - anders als bei Print-Schlagzeilen - der Erfolg jeder einzelnen Überschrift im Web messen, denn dort lasse sich sehen, wie viele Klicks eine Geschichte erhalten hat.
Dieser verengte Fokus vieler Medien führt nach Ansicht der Wissenschaftler oft dazu, dass Online-Schlagzeilen so formuliert werden, um möglichst viele Klicks zu generieren. Besonders charakteristisch für solcherlei Art Clickbait-Schlagzeilen ist laut den Experten deren Länge.
Neugierde wecken als Ziel
Online-Schlagzeilen sind den Experten nach in konversationellem Ton gehalten und dienen dazu, Neugierde zu wecken, ohne selbst viele Infos preiszugeben. Die Durchschnittslänge der Schlagzeilen nehme zu. Aktivverben, Pronomen und Fragewörter würden gerne verwendet.
Die Studie basiert auf Daten aus vier Nachrichtenportalen - "New York Times", "The Guardian", "The Times of India" und "ABC News Australia" - sowie dem umfassenden "News on the Web-Korpus", der rund 30 Mio. weitere Schlagzeilen aus verschiedenen Ländern enthält.
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