pte20250514003 in Forschung

Flüssiges Zinn entsalzt Meerwasser effektiv

Innovatives Verfahren des Institute of Science Tokyo gewinnt gleichzeitig noch viele Wertstoffe


Probenkontrolle: Zinn für Meerwasserentsalzung geeignet (Foto: parthsawant01, pixabay.com)
Probenkontrolle: Zinn für Meerwasserentsalzung geeignet (Foto: parthsawant01, pixabay.com)

Tokio (pte003/14.05.2025/06:05)

Flüssiges Zinn kann die Entsalzung von Wasser revolutionieren, glaubt Masatoshi Kondo vom Institute of Science Tokyo. Die von ihm und seinem Team entwickelte Methode produziert nicht nur sauberes Trinkwasser. Sie entzieht dem Wasser auch weitere Wertstoffe wie Natrium, Magnesium, Kalzium und Kalium.

Zinn entzieht Wertstoffe

Zur Verflüssigung des Zinns will er solare Wärme einsetzen, sodass der Prozess nahezu Umweltneutral verläuft. Dazu kommt, dass keine hoch mit Salzen angereicherte Sole ins Meer zurückgeleitet wird, die das dortige Leben massiv beeinträchtigen kann, glaubt Kondo. Mehr noch: Im Gegensatz zu allen anderen Trinkwasseraufbereitungsanlagen gebe es bei dieser Technik keine gefährlichen Nebenprodukte.

Kondo erhitzt das Zinn in einem flachen Tiegel auf eine Temperatur von 300 Grad Celsius. Auf die Oberfläche sprüht er Meerwasser, das verdampft, aufgefangen und kondensiert wird, sodass es sich als Trinkwasser nutzen lässt. Da Zinn ein höchst einnehmendes Wesen hat, verbleiben die Metalle, die im Meerwasser in Form von Salzen gelöst sind, in dem flüssigen Bad.

Selbst Arsen entfernbar

Ist seine Aufnahmekapazität erschöpft, wird das Zinn aufbereitet, indem es einfach abkühlt, unterstreicht der Wissenschaftler. Nach und nach gebe das Zinn dann zuerst Kalium frei, gefolgt von Natrium, Kalzium und schließlich Magnesium. Diese sortenreine Trennung erleichtere die anschließende Nutzung.

"Unser Verfahren zur Sammlung und Rückgewinnung metallischer Elemente aus Meerwasser kann auch zur Reinigung von arsenbelastetem Grundwasser eingesetzt werden", so Kondo. Auf diese Weise lässt sich das toxische Halbmetall in reiner Form isolieren. Es ist ein wichtiges Element zur Dotierung von Halbleitern, vor allem für die Verbindung von photonischen und elektronischen Bauelementen, sowie für die Photovoltaik, also die Erzeugung von Strom aus Sonnenlicht.

(Ende)
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