pte20250513005 in Leben

Verzögerte Pubertät begünstigt Typ-2-Diabetes

Erhebung identifiziert neuen Risikofaktor für Auftreten bei Männern nach dem 45. Lebensjahr


Blutzucker-Check: immer mehr junge Menschen betroffen (Foto: pixabay.com, Steve Buissinne)
Blutzucker-Check: immer mehr junge Menschen betroffen (Foto: pixabay.com, Steve Buissinne)

Ramat Gan (pte005/13.05.2025/06:15)

Später als der Durchschnitt in die Pubertät kommende Jungen erkranken als Erwachsene wahrscheinlicher an Typ-2-Diabetes. Das Gewicht oder sozioökonomische Faktoren spielen dabei keine Rolle. Das zeigt eine Studie des Sheba Medical Center. Damit könnte ein neuer Risikofaktor gefunden worden sein. Details wurden auf dem Kongress der European Society of Paediatric Endocrinology und der European Society of Endocrinology präsentiert.

Typ-2-Diabetes immer früher

Meist entsteht Typ-2-Diabetes nach dem 45 Lebensjahr. Immer mehr Kinder, Teenager und junge Erwachsene erhalten jetzt jedoch auch diese Diagnose. Daher suchen Forscher nach entsprechenden Risikofaktoren. Für die aktuelle Studie haben die Fachleute die Daten von 964.108 israelischen Jungen zwischen 16 und 19 Jahren ausgewertet. Konkret geht es um junge Männer, die zwischen 1992 und 2015 zum Militärdienst eingezogen worden sind.

Bei 4.307 Teilnehmern wurde eine verzögerte Pubertät diagnostiziert. Jungen mit verzögerter Pubertät erkrankten 2,5 Mal wahrscheinlicher im frühen Erwachsenenalter an Typ-2-Diabetes. Der Zusammenhang blieb, auch wenn das Geburtsjahr und Land, der sozioökonomische Status, die kognitive Funktion und der Bildungsstand berücksichtigt wurden. Mit Blick auf das Körpergewicht war das Risiko bei Typ-2-Diabetes bei diesen Jungen um 37 Prozent höher.

Verzögerte Pubertät problematisch

Bei Teens mit verzögerter Pubertät erkranken 140 pro 100.000 jedes Jahr an Typ-2-Diabetes. Bei davon nicht betroffenen Teens liegt dieser Wert bei 41 pro 100.000. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Orit Pinhas-Hamiel wurde eine verzögerte Pubertät bisher als unproblematisch angesehen. "Das höhere Risiko dürfte auf ein Zeitfenster während der Entwicklung zurückzuführen sein, in dem der Körper besonders empfindlich auf Hormone und Umweltfaktoren reagiert."

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