pte20240524003 Kultur/Lifestyle, Medien/Kommunikation

Auch LGBT-Kinder fahren auf Dating-Apps ab

University of California San Francisco verortet beliebte Option für Kontakte zu Gleichgesinnten


Am Handy: LGBT-Kinder nutzen verstärkt Dating-Apps (Bild: KI-generiert von Dee, pixabay.com)
Am Handy: LGBT-Kinder nutzen verstärkt Dating-Apps (Bild: KI-generiert von Dee, pixabay.com)

San Francisco/Toronto (pte003/24.05.2024/06:10)

Obwohl für die meisten Online-Dating-Apps ein Mindestalter von 18 Jahren vorgeschrieben ist, gehören laut einer neuen Studie der University of California San Francisco bereits auch viele Elf- und Zwölfährige zum Nutzerkreis. Lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Jugendliche (LGBT) sind dabei am eifrigsten online aktiv. Im Schnitt sind sie 13 Mal so häufig auf diesen Plattenformen unterwegs als heterosexuelle Altersgenossen.

Begrenzte Möglichkeiten

"Lesbische, schwule und bisexuelle Kinder haben nur begrenzte Möglichkeiten, einen romantischen Partner zu finden, und sind in ihrem normalen Umfeld möglicherweise auch mit Diskriminierung, Mobbing und Stigmatisierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung konfrontiert. Dating-Apps können es Jugendlichen ermöglichen, Gleichgesinnte in unmittelbarer geografischer Nähe leicht zu identifizieren, während es im wirklichen Leben schwieriger sein kann, die sexuelle Orientierung eines potenziellen Partners zu erkennen", sagt Forscher Jason Nagata.

Die Forscher um Nagata haben Daten von 10.157 Jugendlichen analysiert, meist Elf- bis Zwölfjährige, die Teil der "Adolescent Brain Cognitive Development Study" waren. Das ist die größte Langzeitstudie zur Gehirnentwicklung und Gesundheit von Kindern in den Vereinigten Staaten. Die Daten stammten aus den Jahren 2018 bis 2020. Die Kinder beantworteten Fragen zur Nutzung von Online-Dating-Apps und zu ihrer sexuellen Orientierung.

Jungen führen Nutzung an

"Jungen geben häufiger als Mädchen an, dass sie sich durch soziale Medien stärker mit ihrem Partner verbunden fühlen", sagt Kyle T. Ganson von der University of Toronto. Die stärkere Nutzung von Online-Dating bei LGB und männlichen Jugendlichen spiegeln möglicherweise Trends in der allgemeinen Bildschirmnutzung wider. Eine verwandte Studie zeige, dass LGBT-Preteens vier Stunden mehr pro Tag vor Displays (Fernsehen, Videos, Social Media) verbringen als ihre heterosexuellen Altersgenossen. Ebenso verbringen Jungen täglich 45 Minuten mehr Zeit am Bildschirm als Mädchen, heißt es.

"Obwohl Online-Medien für LGBT-Jugendliche Vorteile haben können, wie Kontaktaufnahme und Sozialisierung, gibt es Risiken wie Cybermobbing, Grooming, Ausbeutung, Verletzung der Privatsphäre und die Nutzung toxischer Inhalte. Eltern sollten mit ihren Heranwachsenden über die Mediennutzung, einschließlich Online-Dating, sprechen und mithilfe eines Familienplans für die Mediennutzung Regeln aufstellen", rät Nagata.

(Ende)
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